Härtet Verlust ab?

Je öfter man jemanden verliert, umso mehr stumpft man ab. Man gewöhnt sich daran, dass das Leben einem immer wieder das nimmt, was man lieb hat. Man gewöhnt sich ans Verlieren und lernt zu überleben. Ich glaube, das ist ein Schutzmechanismus unseres Körpers. Außenstehende werten das oft als Stärke, aber wer weiß schon, wie es tief in dem Menschen aussieht? Für mich ist es einfach Selbstschutz! 

Aber es gibt da auch positive Wendungen: Viele Dinge, die den Mitmenschen wichtig sind, werden einem unwichtig, man achtet wieder auf die kleinen Überraschungen des Lebens und lernt, sich daran zu erfreuen.

Die Verarbeitung der Trauer kann meiner Meinung nach auch nicht pauschalisiert werden. Jeder durchlebt sie anders und muss versuchen mit ihr umzugehen. Es gibt unterschiedliche Phasen der Trauer-alles wissenschaftlich belegt, aber jeder Mensch ist anders. Ich hatte zum Beispiel nie Wut. Während es mich tröstete, alte Familienvideos anzuschauen, machte es meinen Mann unendlich traurig.

 

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