Was ist richtig-was ist falsch?

Früher scherzten wir oft darüber, dass wenn beide Kinder ausgezogen sind, das Kinderzimmer zum Schlafzimmer wird. Nachdem wir nun allein sind, haben wir begonnen umzuräumen. Das war sehr schwer, denn nach und nach wurde mir bewusst, dass eines meiner beiden Kinder wirklich nicht zurückkommt. Aber irgendwie ist er noch immer bei uns. Als wir vorige Woche ein bisschen Ordnung an „seiner“ Brücke gemacht haben, rief unsere Tochter an-im Hörer plötzlich verzerrtes Stimmengewirr, dann wieder ihre Stimme. Immer wieder taucht die 88 auf-bei Preisen in Einkaufsmärkten, beim täglichen Bonus von „Wortguru“-unserem Spiel oder heute, nachdem ich den Akku der Lichterkette getauscht habe, blinkte sie wie wild-jetzt leuchtet sie wieder permanent. Mir zaubert das meist ein Lächeln ins Gesicht.

 

Auch jetzt, als wir begonnen haben, das Zimmer zu okkupieren, schien durchweg die Sonne. Ich werte das Mal als o.k. …Ich glaube, wir haben einen guten Mittelweg gefunden. Wir sind Gast in einem „Familienzimmer“. Seine Sachen sind in seiner Ecke, in der jetzt anstelle des geplanten Riesenaquariums meine Bücher Platz fanden- daneben sein „Zockerstuhl“. Der Sand, der ins Aquarium sollte, befindet sich nun an der Wand-verziert mit den Muscheln, die wir ihm mitgebracht haben. In jeder Ecke stehen Sachen von ihm, gepaart mit Kerzen in unterschiedlichen Varianten…

 

Traurig machen mich dann wieder ganz andere Dinge: Als beispielsweise diese Woche Notre Dame brannte, kullerten mir die Tränen. Wir waren vor ca.20 Jahren alle zusammen dort-es war traumhaft schön, aber Manches wird nie wieder so, wie es mal war…

 

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