Die Natur braucht uns nicht...

Es ist Frühling und alles scheint wie immer. Die Vögel zwitschern, bauen Nester, überall grünt und blüht es…Aber das Virus hat alles irgendwie anders gemacht. Es wird einem bewusst, dass man selbst ausgebremst wird, während die Natur einfach weiter macht…Sie braucht uns nicht, aber wir sie. Vielleicht fangen einige Menschen an, auch mal nachzudenken. Vielleicht ist das Ganze eine Chance? Ich habe gestern eher Feierabend gemacht, und wollte mich in die Sonne legen. Wer mich kennt weiß, das funktioniert nicht lange…Ich beobachtete die Hummeln, die sich am Nektar unserer wilden Johannisbeere labten. Die sind so flauschig…Also beschloß ich, ein Insektenhotel zu bauen. Das ist etwas, was mir mein Papa in die Wiege gelegt hat: Ich habe eine Idee-die wird sofort umgesetzt. Ich zimmerte ein Grundgestell, und war wieder dankbar dafür, dass ich als Kind lieber bei ihm in der Werkstatt war, statt mit Puppen zu spielen…Dann lief ich durch den Wald, plünderte unseren Bambus und begann mit dem „Innenausbau“. Das sind Dinge, die mich glücklich machen!

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Menschen netter zueinander sind. Beim Einkauf bin ich immer wieder beeindruckt, wie diszipliniert sich die Meisten verhalten. Als Ossis waren wir es ja gewohnt, irgendwo anzustehen, aber für Viele ist das Neuland. Mit meiner Kollegin tauschte ich Toilettenpapier gegen Seife und Kohlenanzünder. Sie meinte lachend, dass sie nie gedacht hätte, dass wir mal wieder solche Tauschgeschäfte machen müssen.

Anfang der Woche war ich bei unserem Sohn an der Brücke. Ich wollte ihm Blümchen bringen und auch dort eine „Bienenwiese“ säen. Auf dem Rückweg hielt mich der Förster an. Er wies mich darauf hin, dass dies ein Waldweg sei, und er mich anzeigen müsse(bis vorigen Herbst war die Straße übrigens noch eine Umgehungsstraße wegen Bauarbeiten…). Ich brach in Tränen aus, da beließ er es bei einer Verwarnung, aber diese Tränen machten mich unglaublich wütend. Ich bin immer stark, weine nicht-schon garnicht vor Fremden…Der Tag war gelaufen.

Noch wütender machte mich allerdings eine Straßensperrung am frühen Morgen-aber erst im nachhinein. Die Straße war komplett abgeriegelt-alles voller Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei-mitten auf der Straße ein großes Zelt-die Einsatzkräfte wirkten fertig und nahmen keine Notiz von mir-also fuhr ich unsicher und langsam vorbei. Am Mittag erfuhr ich aus der Lokalzeitung, dass es im Flüchtlingsheim eine Messerstecherei mit anschließender Massenschlägerei gegeben hatte. Die Einsatzkräfte waren die ganze Nacht beschäftigt, und wurden sogar selbst angegriffen. Ich bin ein sehr toleranter Mensch, aber das geht zu weit: Wenn ich irgendwo zu Gast bin, muss ich mich auch als solcher benehmen…

Jetzt ist Ostern. Auch dieses Jahr wird niemand Osternester suchen wollen. Das macht mich traurig, aber auch an diesem Wochenende bleiben Fernseher und Radio aus! Das machen wir jetzt die ganze Zeit so, denn irgendwann muß auch der Kopf mal zur Ruhe kommen. In diesem Sinne wünsche ich auch Euch Allen eine ruhige Osterzeit…

 

 

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