Vögel sind Boten zwischen Himmel und Erde

Vögel faszinieren wohl nicht nur mich, sondern auch viele andere Menschen. Sie verkörpern, wie kein anderes Tier, das Gefühl von Freiheit und schlagen eine Brücke zwischen Himmel und Erde. Immer wieder bin ich verwundert darüber, wie gerade die Zugvögel wissen, wo sie hinfliegen müssen. Wer mich kennt weiß, daß ich über keinerlei Orientierungssinn verfüge. Mein Mann beschrieb es sehr anschaulich, als wir über eine gesehene Dokumentation diskutierten: Ich wunderte mich darüber, woher Schildkröten nach Jahrzehnten wissen, an welchen Strand sie zur Eiablage müssen, denn sie kehren ja immer zum Ort ihrer Geburt zurück. Darauf mein Mann: Du würdest sie irgendwo im Polarkreis ablegen, und Dich wundern, warum es so kalt ist. Da konnte ich leider nichts dagegen sagen… Bei einer weiteren Doku ging es um Braunbären, die zu nah an menschlichen Siedlungen lebten, und deshalb woanders hingebracht wurden. Ich bemerkte, dass es doch blöd für die Tiere sein muß, wenn sie aus der Narkose aufwachen, und garnicht wissen, wo sie sind. Da ich schon vor Jahren beschlossen habe, im nächsten Leben als Bär wiederzukommen(den ganzen Sommer essen-den ganzen Winter schlafen), schlug ich meinem Mann das gleiche vor. Ich sagte, wir würden uns dann nur zur Paarung treffen-daraufhin mußten wir beide lachen,denn er meinte, er würde wohl einer Rasse angehören, die vom aussterben bedroht ist, da der Paarungstrieb durch Essens-und Schlafenstrieb überlagert wird. Der sogenannte Hamsterbär entstand-ein Bär der ständig schläft, aber in seiner Höhle immer einen Essensvorrat für den kleinen Snack zwischendurch „gebunkert“hat. Ich finde es sehr wichtig, dass man über eigene Schwächen lachen kann…Das gibt Kraft für das gemeinsame Leben.

Ich tanke meine Kraft aber auch durch viele kleine Dinge, die niemand anderes bemerkt: Nach dem Einkauf beschloss ich zur Brücke zu fahren, und ein paar neue Blümchen zu pflanzen. Ich entfernte Unkraut, pflanzte, goss und schnüdelte das obligatorische Kippchen-da kam die Sonne hinter dem Brückenpfeiler hervor und schien direkt auf die Gedenkstätte…

Abends scrollte ich mich durch verschiedene YouTube-Videos. Das mache ich gern, denn man findet immer mal wieder tolle neue Lieder, die es-warum auch immer-nie ins Radio schaffen. In meiner Playlist erschien: Johnny Cash „Hurt“…

Nach einer sehr anstrengenden Woche begann mein Wochenende mit einem „Mädelsabend“-ich hatte meine Rennschnecke mal ganz für mich alleine-wir erzählten, machten uns ein Feuer, tranken ein bißchen Rotwein…Später kam noch eine Freundin dazu und wir schnatterten bis halb 2. Das tut so gut und gibt Kraft: Lieblingsmenschen, Sonnenschein und abends ein Feuerchen…

 

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