Endlich ans Meer...

Nachdem wir uns auf dem Zeltplatz eingerichtet hatten, besuchte uns ein alter Mann. Er erzählte viel-hat zu DDR-Zeiten Wohnwagen konstruiert...nach den Bayern,die sich darüber aufregten,dass wir nicht parallel in der Reihe standen und uns beim Platzwart meldeten,eine echte Wohltat.

Ausserdem fanden wir mitten im Wald einen"Lost Place"...Am nächsten Morgen begegnete mir ein sehr netter junger Mann und auch die Bäckerfrau wünschte uns ein schönes Frühstück. Es kam mir vor,als wöllten sie uns beschwichtigen.

 

Auf dem Weg fielen mir 4 Eicheln direkt vor die Füsse.Ich fühlte mich ein bisschen, wie Aschenbrödel.

 

Zum Frühstück besuchten uns 4 Drosseln,sie bilden mit den Amseln eine Familie...

 

Wir bezahlten,und ich beantwortete die Frage,ob es uns nicht gefällt,wahrheitsgemäß,was für verwirrte Blicke sorgte-egal.Unser Waldparkplatz war sehr leer,und wir fanden ein ruhiges Plätzchen mit netten Leuten.

Plötzlich war kein Wölkchen mehr am Himmel. Wir waren einfach am falschen Platz.Mäxchen war vor ein paar Jahren hier und sehr glücklich.Ich glaube, es ist kein Zufall, dass es so gekommen ist...

 

Ein gemeinsames Bad vervollkommnete unser Glück,dann lagen die Wuffis erstmal geschafft rum.Abends wurde der low Grill angemacht-ja unsere Kids mögen tiefergelegte Autos,also haben wir den passenden tiefergelegten Grill,dann spielten wir Karten,aber nicht,ohne meiner lieben Freundin ein Foto von ihrem Windlicht zu schicken. Es begleitet uns schon viele Jahre und jedes mal bekommt sie ein Foto...

 

Unser Hochzeitstag begann sonnig,doch dann setzten die versprochenen 100%Regenwahrscheinlichkeit ein.Kein Problem, ab ins Auto und los in Richtung Insel Rügen-unser Ziel ist Prora-genauer gesagt,der Koloss von Rügen.Ein mehr als 4km langer Gebäudekomplex-vor dem Krieg erbaut,dann mehrfach unterschiedlich -meist militärisch-genutzt.Ich sah eine Reportage und wollte das Bauwerk natürlich auch mal selbst sehen. Nach überwiegender im Stau verbrachter Zeit kamen wir an.Ich bedauere die Leute, die hier wohnen und täglich im Stau stehen. Der Gebäudekomplex ist sehr beeindruckend. Ein großer Teil ist bereits saniert.Es gibt auch einen Teil mit "betreutem Wohnen"-das wäre ein Traum-Zimmer mit Meerblick...Aber viel mehr interessieren mich immer die Ruinen. Das war schon als Kind so.Wenn meine Omi fragte,wohin unser Ausflug gehen soll,wollte ich auf die Burg Giebichenstein.Ich denke, es ist die Tatsache, dass man Phantasie braucht,um solche Bauwerke wirklich zu sehen, und das ist es wohl auch ,was mich daran fasziniert. Meine Schwägerin erinnerte daran,dass wir vor 31 Jahren mit dem Motorrad hier hoch gefahren sind. Das war toll-Hochzeitsreise mit Zelt an die Ostsee.Die Erinnerung zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.

 

Auf dem Heimweg bekam ich eine Sonnenblume,und da es in den Gaststätten momentan,wie früher ist-mit reservieren oder anstehen, trieb uns der Hunger in den"Rollmops".Dort ändert sich nichts,und das ist gut so-es ist ein bisschen, wie nach Hause kommen...Es gab Schnitzel mit Bratkartoffeln, Thorsten hatte Fisch und angestoßen wurde mit Störtebekerbier.Am Strand waren wir ganz allein,doch der Regen bewegte auch uns dazu zum Wohnwagen zu gehen.

Unterwegs gab es ein kurzes Videotelefonat mit unserer Tochter. Es war so schön,die süsse kleine Frau zu sehen.Sie kümmerte sich gerade um unseren Garten,in dem mal wieder ein Paket lag-so war das mit der Abstellgenehmigung nicht gedacht.

Auf dem Weg beobachteten wir ein junges Pärchen. Er trug sie galant über eine große Pfütze. Als sie auf unserer Höhe waren,sagte mein Mann:"In ein paar Jahren machst Du das nicht mehr..."Sie lachten, und ich weiß garnicht,wie er das gemeint hat....Im "Rollmops"war wieder ein Live-Konzert.Ausser der Plexiglasscheibe am Tresen war alles ganz normal. Die Leute erzählten,lachten,rauchten und tranken.Das tat so gut.Als wir gingen,war nur noch ein Pärchen dort.Der arbeitslose Musiker tat mir leid, aber nachdem wir es uns mit unserem Miniofen und dem Pflaumenlikör gemütlich gemacht hatten,hätte mich wohl nicht mal Metallica mit einem Konzert locken können. Wir werden alt....Leider mussten die Hunde raus.Die fanden das auch nicht toll,aber zur Belohnung gabs wie immer die "Käsenummer" und einen vorgewärmten Schlafplatz.

 

Auf dem Weg zum Bäcker kam ich wieder an dem leeren Stellplatz vorbei. Irgendwie vermisste ich den alten Mann ,der dort jedes Jahr glücklich vor seinem Wohnwagen sass,dankbar für jeden, der anhielt,um kurz mit ihm zu plaudern. War er schon da,war er krank oder waren es einfach die gestiegenen Preise?

 

Aufgrund der Wetterlage besuchten wir das Wisentgehege und waren dort fast allein.Ein schöner,ruhiger Ort...Der Heimweg führte uns dann über seltsame Wege,aber wie heißt es so schön?"Viele Wege führen nach Rom..."Auf der Straße bewegte der Wind ein Blatt und wir mussten beide lachen,es sah aus,als liefe da ein großer Krebs.Schon merkwürdig,wie ähnlich man sich über die Jahre wird.

 

Wir kauften Sanddornsaft,und ich begann mit der Schnapsproduktion...Nachmittags kam kurz die Sonne heraus,bevor alles wieder in das vertraute Grau tauchte.Unsere Fahrt zu den Robben war wegen des Sturms abgesagt,also spazierten wir zum Mümmelkensee-einem kleinen Moor mitten im Wald.Eigentlich sollte man sich bei solchem Wetter nicht unbedingt im Wald aufhalten,aber wer mich kennt,weiß, dass mir kaum noch irgendwas Angst machen kann.Irgendwie hatte die Natur einen Knopf gedrückt und von Hochsommer auf Herbst geschaltet.

 

Wieder zurück, schnappten wir uns die Fahrräder.Mein Mann lächelte, als ich meinen Helm aufsetzte,aber er steht auch nicht regelmäßig am OP-Tisch und hilft dabei,die ganzen kaputten Unterkiefer und Mittelgesichter wieder zusammen zu bauen.Seit es E-Bikes gibt,stieg die Zahl der Operationen deutlich an.Die meisten Menschen sassen jahrelang nicht mehr auf einem Rad und haben jetzt quasi ein Moped unterm Hintern...Nachdem ich voriges Jahr nur 1x gefahren war,war es auch in diesem Jahr eine Premiere. Es stimmt-man verlernt es nicht. Es dauerte keine 5 Minuten,da war dieses vertraute Gefühl wieder da,keine Angst,nichts-einfach nur fahren und alles hinter sich lassen. Es tat so gut. Was es für mich bedeutet,kann man nur nachvollziehen, wenn man weiß, dass ich 23 Jahre lang täglich mit dem Rad zur Arbeit fuhr...Nach 10 Kilometern waren wir mal wieder pitschnass und beschlossen, erstmal eine Runde zu würfeln.

Nach dem,was eigentlich der Sonnenuntergang ist, fragte mein Mann, ob ich mit den Hunden mit laufen komme.Mit der Waldrunde kann er mich nicht locken, den habe ich zu Hause den ganzen Tag, also grinste er und sagte,wir können auch am Meer langlaufen-zack,hatte ich die Socken aus und war bereit.Abends ist es hier am schönsten-man ist ganz allein und wieder träumte ich von einem kleinen Haus in den Dünen mit Blick aufs Meer...Diese Augenblicke am Meer sind mir so wichtig, ich tauche meine Füße in den Sand,die Wellen umschließen sie,und plötzlich fühle ich mich meinem Kind sehr nahe...

 

Das Leben auf so einem Zeltplatz ist schon ein wenig skurril. Gegenüber wohnt ein Paar, man sieht immer nur den Mann, hört ihn mit ihr reden,aber man sieht sie nicht. Dahinter wohnt eine 4-köpfige Familie in einem "Dübener Ei"-das ist bei dem Wetter sicher schon zu Zweit sehr kuschelig,aber mit Kindern braucht man da starke Nerven. Auf der anderen Seite steht ein Paar,dass mich an unsere Nachbarn erinnert. Er hört geduldig zu, während sie die ganze Zeit nölt. Aber im großen und ganzen sind alle freundlich und lassen einen in Ruhe. Und das ist es,worauf ich mich die ganze Zeit gefreut habe-Ruhe...

 

Auf nach Polen-wir wanderten die breite Strandpromenade entlang,und ich bekam mein Eis-der Tag war gerettet.Thorsten freute sich über sein Schaschlyk,und wir spekulierten,wer wohl diese ganzen quietschbunten Klamotten kauft,bis ein russisches Pärchen in einer Kutsche vorbeifuhr-sie trug goldene Sandalen und war landestypisch geschminkt...

 

Den Nachmittag verbrachten wir dann bei Freunden. Sie wohnten nur ein paar Kilometer entfernt-in einer Ferienwohnung. Endlich sahen wir den 1.Sonnenuntergang.Auf dieser Seite der Insel geht sie immer überm Achterwasser unter.Zurück auf dem Zeltplatz hatten wir neue Nachbarn bekommen-vorbei mit der Ruhe-hoffentlich nur fürs Wochenende...

Während mein Mann schlief,las ich mein Buch weiter. Die Fortsetzung des Films"Ein ganzes halbes Jahr ",den ich mit meiner Freundin im Kino gesehen hatte. Für mich ist lesen,wie einen Film schauen. Ist das Buch gut,kann ich nicht aufhören...Und wenn es dann zu Ende ist,werde ich traurig, weil ich wissen möchte,wie es weitergeht.Vielleicht kann ich mit dem Ende von irgendwas auch einfach nicht umgehen?Seit ich klein war lernte ich,es geht immer weiter, aber niemand erklärt einem wie...so oft wünsche ich mir ein Wiedersehen mit meinem Sohn,aber ich kenne auch den Preis dafür...Mit diesen Gedanken verschwand auch ich im Bett.

 

Nach dem Frühstück überlegten wir uns,was wir machen wollen. Das ist einfach purer Luxus-kein Wecker und die Wahl,wie der Tag verlaufen soll.Wir fuhren nach Peenemünde, schauten uns um-interessant,aber nicht so ganz das,was wir gern machen.Also ab ins Auto und weiter.Von Karlshagen aus liefen wir auf dem Deich zu den alten Bunkeranlagen.Neben uns die Peene mit ihren vielen kleinen Inseln.Dort stärkten sich gerade unzählige Wildgänse.Auf dem Rückweg liess ein Bauer seine Hunde frei laufen,ich lief vorne weg,und bat ihn,er solle sie rufen.Er meinte,wir sollten einfach weitergehen, während sich einer von ihnen schnurstracks auf unsere 2 zubewegte.Mein Mann schrie ihn an,damit er verschwindet,woraufhin der Bauer ihm Dresche anbot...Die Hunde folgten uns und er pfiff eine Weile vergeblich. Ich verstehe sowas nicht,es gibt ja auch Menschen die Angst vor Hunden haben...Auf dem Rückweg gab es einen Stau-ein Motorradfahrer war von einem Auto erfasst worden. Seine Sachen lagen noch am Strassenrand.Mich erfasste ein Schauer.Ich bewundere die Sanitäter, die bei solchen Einsätzen immer als Erste am Unfallort eintreffen und in Sekundenschnelle die richtigen Entscheidungen treffen müssen.

 

Nach der Aufregung gönnten wir uns eine kleine Auszeit im Nandalee. Seit wir dieses kleine Bistro am See entdeckt haben,kommen wir jedes Jahr 1x hierher.Es ist ein Ort der Ruhe und Entspannung. Alles ist liebevoll hergerichtet und eine Currywurst wird serviert,wie ein 5 Sternegericht.Die kleine französische Bulldogge lebt auch noch.Hier steht die Zeit einfach still...

 

Nach dem Abendessen holte mein Mann sein verpasstes Mittagsschläfchen nach.Ich ging zum Strand,tauschte die Schuhe gegen meine Gleitsichtbrille,damit ich nichts übersah und lief los.Es ist immer,wie eine Schatzsuche-man fühlt sich in die eigene Kindheit zurückversetzt.Ich genoss die Zeit und ertappte mich immer wieder dabei,wie ich zu den Buhnen sah,und hoffte,mein Sohn stünde da-er würde mir zu zulächeln und winken-nichts.Ich setzte mich auf einen großen Stein und schnüdelte eine, beobachtete die Enten,die sich durch mich nicht stören ließen, ein struppiger Hund kam zu mir,während sein Besitzer sich entschuldigte.Ich winkte mit einem Lächeln ab,denn es machte mir nichts aus.Ich lief weiter,da fand ich plötzlich einen Stein mit einer versteinerten Muschel darauf-Danke.Mein Mann war erwacht und kam mir mit den Wuffis entgegen. Die Beiden genossen das ungehinderte Toben im Wasser und stritten sich um einen Stock. Ich bin so gerne hier-ich glaube, das hier ist meine wahre Heimat...

 

Nach dem Frühstück kam eine ältere Frau mit ihrem Fahrrad.Sie bot Tomaten und ein paar frische Pflaumen an,und wir kauften ihr etwas ab.Endlich herrschte wieder Ruhe,unsere Nachbarn waren abgereist und wir genossen die Sonne. Auf dem Weg zu unserer geplanten Robbenfahrt hatten wir kein gutes Gefühl.Neben uns hatte sich ein Wohnmobil mit Dalmatiner gestellt ,und wir waren nicht sicher,ob unsere Wuffis das so toll finden. Also sagten wir ab,das Geld war futsch-nicht zu ändern.Stattdessen hielten wir kurz an einem Flohmarkt und fuhren dann zurück. Die Sonne lud zum baden ein,nur die ebenfalls anwesenden Quallen minderten diese Freude.

 

Nach einem kleinen Grillerchen gings wieder an den Strand. Die Hunde genießen das,und ich sowieso.

2 junge Leute bemerkten:"Das sind aber 2 Schöne."Woraufhin mein Mann meinte,das hätte lange niemand zu uns gesagt...Es gibt Gottseidank nicht nur "Bildzeitungsleser"...Aber eine solche traf ich heute Morgen beim Brötchen holen. Sie kam aufgeregt zurück, weil sie ihre Zeitung vergessen hatte. Es gibt sie also wirklich...

 

Nach dem Starkregen der Nacht,machte sich das Wetter auf.Wir beschlossen, das Naturschutzgebiet in Peenemünde zu erkunden. Vom Yachthafen aus kamen wir nicht weiter,wir fuhren zurück an dem alten Flugplatz vorbei ,auf dem 1942 die 1.Rakete ins All geschossen wurde.Überall Sperrschilder,dann kam endlich ein schmaler Weg. Er führte vorbei an Ruinen-offensichtlich noch bewohnt,denn einen Blick hinein konnte ich mir nicht verkneifen.Alles war hässlich besprüht. Ich habe ja nichts gegen Graffiti,aber das war alles nur Geschmiere.Auf dem Weg kamen wir vorbei an Bombenkratern,daneben ein herrlicher Zauberwald mit hohen Farnen.Die Natur kann verzeihen.Dann kamen wir zum Strand.In der Ferne sahen wir die Insel Ruden.Überall Seegraswiesen,auf denen unterschiedliche Vögel speisten.Irgendwie ist es toll,dass die Munition hier nicht beseitigt wurde-so haben die Tiere ein schönes großes Stück für sich...

 

Abends bekamen wir lieben Besuch von einem guten Freund. Wir spazierten am Strand und erzählten noch sehr lange...

 

Am nächsten Morgen war es bedeckt.Nachdem wir wieder zu Zweit waren, machte mein Mann ein Mittagsschläfchen, und ich ging an den Strand.Ich lief bis Bansin,begleitet von einer Möwe und später von einem Strandläufer.Immer wieder versuchte die Sonne durch die

Wolken zu dringen.

Wieder zurück besuchte uns die Technostelze.Ich hatte sie so getauft,weil sie beim Laufen den Kopf immer im Takt mitbewegt...

Mein Mann ist immer noch fasziniert von der Nachbarin,die ihrem Mann den Sand von den Füssen kehrt,bevor er ins Wohnmobil einsteigt.Er sieht mich immer so an,als würde ihm das auch gefallen, aber wir sind ja nicht bei"Wünsch Dir was!".

 

Nachmittags spazierten wir am Achterwasser.Da die Parkgebühren hier nicht gerade günstig sind, habe ich es mir angewöhnt,unsere einfach weiter zu geben. Die Leute sind erst erstaunt,dann erfreut.Wenn niemand in der Nähe ist,stecke ich sie in den Ausgabeschlitz des Automaten...Da für den nächsten Tag 90%Regen angekündigt waren, lief ich abends nochmal los-diesmal nach Ückeritz...An diesem Strand findet man wirklich nichts,also achtet man auf alles.Ein X aus Seegras,das 2.was ich als Rune erkannte,war das Othala-es steht u.a.für Familie und Zusammengehörigkeit.Dann kam eine Welle,und es war weg...Außerdem fand ich eine 2.weisse Rose.Die 1.fanden wir heute Morgen. Martin meinte,da hätte jemand einen romantischen Abend gehabt.Für mich hatten sie eine andere Bedeutung. Die Reederei hier bietet auch Seebestattungen an ,und irgendwo da draußen waren Menschen gerade genauso traurig, wie wir...

Ich bin immer traurig, wenn ich vom Strand weg muss.Am liebsten wäre ich den ganzen Tag dort.Es wird mir auch nie langweilig, denn ständig verändert sich alles-mal toben die Wellen,dann ist es ganz ruhig. Die Wolken verändern ihr Bild am Horizont. So,wie manche den Jakobsweg gehen, würde ich gern die Ostseeküste ablaufen....

 

Der Tag begann sonnig,dann wurde es bewölkt.Wir fuhren nach Zinnowitz, um an der Seebrücke mit der Tauchglocke in die Ostsee zu schauen.Keine lange Schlange?Da sahen wir das Schild:Wegen des Seegangs keine Fahrt!-Wir spazierten weiter und fanden Künstler,die in einem Park Holzskulpturen mit Kettensägen entwarfen.Das ist faszinierend-wieviel Vorstellungskraft man benötigt, wenn man so einen Stamm vor sich liegen hat.Ein falscher Schnitt ,und alles ist futsch.

Da es abends regnen sollte,machten wir den Grill schon mittags an-der Wetterbericht hatte Recht,und wir verbrachten den Rest des Tages im Wohnwagen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so faul war-zu Hause gibt es immer was zu tun...Zum Beispiel heute:Die kleine Frau meldete sich aufgeregt,weil die Sicherung rausgesprungen war.Der Tiefkühler war abgetaut, und die Fische hatten kein Licht.Ich konnte sie schnell beruhigen, denn da hatte wohl jemand den defekten Lichtschalter auf der Terrasse betätigt.Meine Mutti wusste wohl,warum sie diese Geräte vorm Urlaub  immer leer machte und ausstellte.Das einzige,was ich von ihr übernommen habe ist,dass alles aufgeräumt und geputzt hinterlassen werden muss-das mache ich immer noch...

 

Unser letzter Tag am Meer begann sonnig.Der Platz war wieder schön leer und somit ruhig.Ich wünschte mir,der Tag würde nicht enden,aber je mehr man sich das wünscht,umso schneller scheint die Zeit zu vergehen...

Nachmittags spazierten wir am Strand entlang. Das Meer hatte Unmengen an Seegras angespült.Ein paar Steine waren auch dabei.Ich nahm sie abwechselnd hoch,spülte sie ab,wie ein Goldwäscher,um sie dann wieder zurück zu legen.Einen nahm ich jedoch mit-ein Herz...

Abends gönnten wir uns ein leckeres Essen in einer gemütlichen Kneipe namens "Leuchtturm ".Der Haken-wir mussten mit den Rädern hinfahren.

Wieder zurück ging es mit den Wuffis zum Strand-Zeit zum Toben...

Am letzten Morgen regnete es.Ich nahm die Rosen und lief zum Strand. Nachdem ich sie zwischen die Buhnen gesteckt hatte,kam die Sonne kurz hervor.Das Meer war ganz ruhig,ein Kormoran trocknete sein Gefieder. Dieser Teil der Reise schmerzt immer am meisten. Es ist immer so,als hätten wir unser Kind besuchen dürfen...

Am Wochenende schauten wir bei guten Freunden vorbei.Sie wohnen nur ca.80km entfernt und mein Mann fragte,ob ich für die Fahrt Brote mache.Ich hielt es für einen Scherz, aber sein Blick war nicht eindeutig. Wir wurden herzlich empfangen und rundum verwöhnt.Die 3 haben sich ein richtiges kleines Paradies geschaffen. Wenn man so die alten Bilder ansah,konnte man nur ahnen, wie viel Arbeit in dem Haus steckte.Zeitgleich bekamen unsere Beiden Estrich. Endlich ein weiterer Schritt Richtung Aufbau.Am nächsten Morgen ging es weiter.Schade,dass wir alle so weit auseinander wohnen. Wir sendeten uns Live-Standorte mit unseren beiden Süssen hin und her.Sie kamen uns entgegen,und wir trafen uns auf einem Rastplatz. Es war schön,die kleine Frau zu knuddeln.Hoffentlich haben sie ein paar schöne Tage.

 

Auf unserem weiteren Weg statteten wir der Familie in Halle noch einen Besuch ab.Die Kinder waren schon wieder größer. Ich habe mich als Kind immer über solche Aussagen Erwachsener gewundert, aber wenn man älter wird,weiss man,was gemeint ist.Meinem Onkel und meiner Tante war zum 2.Mal das Boot zerstört und der Motor geklaut worden,mein Papa hatte schon wieder neue Baupläne,während der Mann meiner Cousine seine umsetzte,aber immer wieder unterbrechen musste,weil die Kinder das Baumhaus ausbauten.Abends versuchte sich meine Schwester den "Federweissen"schön zu trinken und wir hatten eine Menge zu erzählen....

Auf dem Heimweg schrieb mir meine liebe Freundin, dass sie ihre 14-jährige Hündin gehen lassen musste.Es tat mir so leid. Die 2 waren ein eingespieltes Team.Ich würde sie jetzt zu gern knuddeln-und da war sie wieder-die Entfernung zu den Menschen, die man lieb hat...

 

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