Nur ein Frosch?

 

Heute ist der letzte Tag meiner „Zwangspause“.Der Finger schmerzt noch immer,genau wie die Schulter auf der anderen Seite meines merkwürdigen Körpers.Wenigstens habe ich nun auch dafür eine Erklärung:massiver Erguss und aktivierte Arthrose.Ich hab schon eine tolle Hausärztin.Sie wusste es,noch bevor ich im MRT war.Egal,wieviel Stress sie auch hat,sie ist immer freundlich und nimmt sich Zeit.Das ist heute eher selten…Im MRT betreute mich eine Freundin unserer Tochter.Da ich schon öfter in diese Röhre geschoben wurde,machte es mir nicht viel aus.Ich hatte lediglich Angst,mein breiter Hintern könnte versehentlich den Notfallball zusammendrücken…Ich schloß die Augen und hörte auf die Geräusche.Es war ein bisschen,wie bei einer Technofete,und ich stellte mir Tauben vor,wie sie dem Beat folgend mit den Köpfen wippend auf und ab gingen.Ich musste lächeln…Im Wartezimmer traf ich auf unseren Chef.Er plauderte kurz mit mir,und sagte dann,ich solle mich noch gut erholen.Das tat gut,denn seit ich zu Hause bin,fühle ich mich oft wertlos-einfach als Ballast…Heute verbrachte ich fast den ganzen Tag damit,mein Buch weiter zu lesen.Ich liebe es,mir die verschiedenen Personen vorzustellen,und bin immer traurig,wenn ich die letzten Seiten vor mir habe…Abends fuhr ich zu unserer Tochter-sie war mit unserem Schwiegersohn in das kleine Häuschen gezogen.Es ist noch immer nicht fertig,aber sie machen das Beste daraus.Ich brachte was zu Essen vorbei,und dachte immerzu an unseren Sohn-an die vielen Umzüge,bei der er seiner Schwester geholfen hatte.Auch diesmal war er dabei,denn immer,wenn es nötig war,hörte der Regen auf.Ich wünschte den Beiden schöne Träume,freute mich riesig für sie und fuhr nach Hause.Mein Mann hatte Spätschicht,und so war ich wieder allein mit meinen Gedanken-naja,nicht ganz-Eddie saß neben mir auf der „Sperrmüllecke“und bewachte einfach alles…Nachdem es zum lesen zu dunkel war,schrieb ich unserem Sohn,um mich für seine Hilfe zu bedanken.Kurz darauf kam ein Frosch auf die Terrasse gehüpft.Eddie startete durch,um mich auch davor zu beschützen-Terrier halt,aber ein kurzes Kommando genügte und ich verbannte ihn ins Haus.Irgendwie ließ es mir keine Ruhe,also sah ich mit der Taschenlampe nach dem armen Tier.Ich atmete auf,als ich ihn unversehrt entdeckte…

 

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