Wieder beginnt der Morgen grau,aber trocken. Für uns kein Problem. Nach dem Frühstück beschließen wir,heute die Feuersteinfelder zu besuchen. Sie wurden vor
ca.4000Jahren durch Sturmfluten teilweise 4m hoch abgelagert.Die Geschichten von den Riesen und Kobolden,die das waren,gefallen mir aber irgendwie besser...Vom Parkplatz aus läuft man ca.1,5km
durch die Schmale Heide-ein traumhafter Naturpark, wenn nicht gerade eine Schulklasse mit ihren Fahrrädern das gleiche Ziel hat...Über einen Bahndamm gelangt man zur anderen Seite. Diesen
bewachten auf dem Rückweg Polizisten, da wohl Einige die Abkürzung über die Gleise nahmen-was ziemlich dämlich ist...Wir haben das als Kinder oft auf dem Heimweg gemacht, einmal klebte ich eng an
einer Mauer, denn niemand kann abschätzen,wie schnell ein Zug sich nähert...Unmengen von Feuersteinen warteten auf uns-ich hätte sicher auch jede Menge Hühnergötter gefunden, aber mit Hunden muss
man eher auf die anderen Touristen achten...Die Steine ziehen sich,wie ein endloses Meer durch die Heidelandschaft,als hätte sie dort jemand hingeschüttet...Auf dem Rückweg sahen wir wieder jede
Menge Kraniche.Wir beschlossen noch einen kurzen Halt in Sassnitz,um die "Müther-Muschel"anzuschauen.Das Meer war heute ganz ruhig,und das Bauwerk wirkte irgendwie fehl am Platz,aber das machte
wohl schon damals den Reiz aus-Kontraste...
Natürlich verbrachte ich den Nachmittag wieder am Meer.Heute Morgen hätte ich die Hühnergötter nur aufheben müssen, aber ich glaube, wenn man sie zufällig
findet,bringt das mehr Glück.Wenn ich mich einmal gebückt habe,bleibe ich meist unten,und schaue genauer, denn in meinem Alter überlegt man genau,wie oft man den Rücken in diese Position
bringt.Ausserdem lehrt die Erfahrung, dass sie meist paarweise zu finden sind.Wenn Die Wellen sich zurückziehen, klackern die Steine aneinander-ich liebe dieses Geräusch. Eine Frau begann ein
Gespräch mit mir.Ich antwortete höflicherweise,bin aber in diesen Momenten lieber allein mit mir.Ich kann sehr gut alleine sein und das Meer einfach nur genießen. Da die See ruhig war,konnte ich
im Wasser über die Steine balancieren. Das ist gleichzeitig Meditation und Kneippkur,auf jeden Fall heilsam für die Seele.Meine Sonnenfotos zeigten erst einen hellblauen Orb (Stille und
Frieden)und als ich an den gekreuzten Buhnen ankam,einen goldgelben(bedingungslose Liebe).Ich fand einen kleinen Hühnergott mit einem X-Danke für das Geschenk.
Dank der Fleischerei Straube, die uns leckeres Würzfleisch vorbereitet hatte,war das Abendessen schnell zubereitet, Telefonat mit unserer kleinen Großen und dann
ging es wieder zum allabendlichen Sonnenuntergang-endlich wieder ein knallroter Ball...