Hühnergötter

Die Arbeitswelt hat mich wieder,aber ich denke immer noch an unsere Zeit am Meer...

Deinen Geburtstag verbrachten wir mit Deinen Freunden. Tagsüber haben alle unterschiedliche Ausflüge gemacht, so gab es beim Essen jede Menge Gesprächsstoff,und immer wieder Späße.Es fühlte sich alles so normal an.Nachdem wir die Nerven des Kellners ausreichend strapaziert hatten, zogen wir zum Strand um.Das Meer tobte-so,wie ich es mag.Der kalte Ostwind trieb uns dann hoch zu den Bungalows. Wir hatten einen schönen Abend, und konnten auch das Thema "Heidi"mal besprechen. Du hast Dir ja gewünscht,dass sie fertig gemacht wird, und Du sehen kannst, wie sie wieder fährt.Da das mit dem Ehrenplatz...alles nicht so geklappt hat,kam ein für mich sehr guter Vorschlag. Wir suchen für sie jemanden, der genauso vernarrt ist,wie Du-sie wieder aufbaut...Einzige Bedingung:Wenn Sie wieder fährt,würden wir sie gerne mal sehen.Ich hoffe,das ist o.k.? Und Du wirst es nicht glauben-Dein Schwesterherz hat diesen Menschen gefunden-zumindest hoffe ich das...
Ich habe ja den großen Hühnergott mit unter den "Wunschbaum"am Strand gelegt-vielleicht hilft das ja?
Alle anderen habe ich nun aufgefädelt und an der Brücke und bei uns dekoriert.Beim fädeln färbte sich der Himmel orange-passend zum Herbst... Nach dem Chaos an der Brücke habe ich Dir ja versprochen, Dir neue Steine mitzubringen.Meine tägliche Sammelleidenschaft führte zu 2 schweren Tüten,aber Papa weiß nur von einer...Ich hoffe,sie beschützen Dich vor Bösem und bringen Dir Glück-egal,wo Du jetzt bist...
Wir räumten das Wägelchen auch zum letzten Mal aus-er hat uns treue Dienste geleistet,aber es wird sicher bequemer, wenn ich nachts nicht mehr erst den Mount Everest überqueren muss,um auf die Toilette zu kommen-schließlich werden auch wir nicht jünger.Wir haben tolle neue Besitzer gefunden...

Papa musste heute morgen zu einer Fortbildung-er war traurig.Ich habe mir nichts anmerken lassen,aber auch mir fällt es schwer,wenn wir getrennt sind.Irgendwie ist es noch immer,wie vor 34 Jahren,als wir uns nur aller 14 Tage sehen konnten-der Abschied war immer wieder furchtbar.Auf dem Weg zur Arbeit grübelte ich,wie es ihm wohl ergehen würde,wenn ich zuerst gehe...Ich glaube,das ist es,was uns durch all unsere Höhen und Tiefen gehen ließ-wir haben uns wirklich lieb...