Gedanken zum Totensonntag...

 

Sonntagabend-ich sitze am Laptop und schaue nach besonderen Ideen für das Weihnachtsessen. Der Fernseher läuft nebenbei-es erscheinen: Herr Fuchs und Frau Elster…Kindheitserinnerungen werden wach,für einen kurzen Moment sind all die traurigen Gedanken verflogen…Wir hatten ein schönes Wochenende bei unserer Tochter und unserem Schwiegersohn.Gerade heute tat es besonders gut-es ist Totensonntag…Ich denke an all die lieben Menschen,die schon vorausgegangen sind. Der Tod meiner lieben Mutti war bis vor 3 Jahren meine schlimmste Erfahrung. Seit 3 Jahren denke ich nun jeden Tag an unseren lieben Sohn-nicht nur an diesem Tag…Manchmal bin ich sauer,dann frage ich nach meiner Schuld,aber gerade in der letzten Zeit ertappe ich mich bei dem Gedanken,daß ich ihn beneide…Die letzte Woche verlangte meiner Psyche jede Menge ab…Und ich denke,das geht sehr Vielen so.Als wäre das ständig graue und trübe Novemberwetter nicht deprimierend genug,gibt es immer neue Hiobsbotschaften-die Gesellschaft wird weiter gespalten:Wir sind jetzt geimpft und ungeimpft,aber niemand fragt nach den Gründen…Die G´s sind mir egal-ich kann kochen…die mühevoll vorbereitete Schau unseres Vereins musste ich absagen-kein Problem.Hinzu kam aber diese Woche mal wieder der Schrei nach einer Impfpflicht für Pflegeberufe.Ich habe alle Impfungen,die man im Leben braucht-jahrzehntelang erprobt und sicher.Ich ließ mir und meinen Kindern diese verabreichen,um mich zu schützen.In Gesprächen höre ich nun immer wieder Aussagen,wie:“Ich will mein Leben zurück!“ oder „Ich komme sonst nicht mehr zur Arbeit!“-Das ist so traurig.Ich teste mich täglich,frühstücke allein,trage auf der Arbeit den ganzen Tag eine FFP-2-Maske,desinfiziere meine Hände regelmäßig,denn ich möchte niemanden gefährden.In über 30 Jahren als Krankenschwester-seit 25 Jahren als OP-Schwester- habe ich immer 100% gegeben-oft sogar mehr,denn wenn das Personal knapp ist,steht man auch mal mit Augenklappe oder Fieber am Tisch.Die pflegerischen Arbeiten verursachen Rückenschmerzen,denn das Umlagern der Patienten betrifft nicht nur die mit Modelmaßen….Jahrzehntelang atmete ich schädliche Dämpfe bei der Operation von Tumoren ein,die Beine schwellen abends an,von den Krampfadern ganz zu schweigen,die Arthrose in meiner Schulter kommt auch nicht von ungefähr-stundenlanges Hakenhalten in unphysiologischen Haltungen sind da wohl nicht ganz unschuldig.Für mich kein Grund zum jammern-ich liebe meine Arbeit und bin gern für Andere da-und nun? Nun soll ich,um dieser Berufung weiter nachzugehen,einen Impfstoff akzeptieren,der alles andere ist,als jahrelang erprobt.Daß ich auf einen Totimpfstoff warte,erklärte ich bereits mehrfach-die Konsequenzen sind mir bewusst,aber hält man sich an meine Patientenverfügung,werde ich niemandem den Platz auf der Intensivstation wegnehmen. Ich glaube,ich bin ein starker Mensch(mir blieb auch nie viel übrig), aber ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalten kann.Das ist,wie ein Tritt in den A…Aber: Die Würde des Menschen ist unantastbar!

 

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