Mein Kraftort...

 

Auch in der letzten Nacht schlief ich wieder sehr schlecht. Am Tag davor hatte ich mich mit einer Schwester unterhalten.Sie verlor ihren Papa durch Corona-das volle Programm mit Intensivstation.Trotzdem hat sie sich gegen die Impfung entschieden,und verliert dadurch im März ihren Job,und das Gesundheitswesen wieder eine Fachkraft.Sie erklärte mir,daß sie mehr Angst vor den Nebenwirkungen der Spritze hat,als davor,vielleicht selbst durch das Virus zu sterben.Und ich verstehe sie so gut,denn das sind auch meine Ängste.Vor ihrer Entscheidung ziehe ich den Hut.Ich finde es völlig normal,daß man hinterfragt und grübelt-so viele merkwürdige Zufälle: die Chargen,die zu ungewöhnlich hohen Zahlen von Nebenwirkungen führten,die hohen Inzidenzen in den Bundesländern mit der höchsten Impfquote,gleichzeitig die niedrigsten,in denen mit der geringeren.Nachrichten über junge,durchtrainierte Sportler,die plötzlich mit Herzproblemen kämpfen,Genesene gelten in Deutschland nur noch 3 Monate als immun-in der Schweiz ist es 1 Jahr.Da darf ich doch mal anmerken,daß sich mein Hirn überfordert sieht.Ich habe in der Schule immer aufgepasst-2 Abschlüsse mit Auszeichnung,die Fachkrankenschwester mit 1-also so ein klein wenig Fachwissen hab ich schon.Das Leben lehrte mich,auf mein Bauchgefühl zu hören,denn das hat meistens Recht…All diese Dinge lassen mich einfach nicht zur Ruhe kommen.Schon als Kind erledigte ich Dinge,die mir aufgetragen wurden sofort.Daran hat sich bis heute nie viel geändert,aber im Moment muß ich mich in Geduld üben-nicht gerade meine Stärke…Also begann ich nachmittags zum 3.Mal eine Rundreiseroute für Rumänien zusammenzustellen-wer weiß,ob es in diesem Jahr klappt,aber solche Pläne schenken mir Hoffnung.

 

Dann konnte ich endlich zu meinem wöchentlichen autogenen Training. Das war heute unglaublich.Ich musste tagsüber oft an meinen Sohn denken.Für eine Mutter,die ihr Kind verloren hat,sicher nicht ungewöhlich.In den 1.Teil der Übung finde ich immer besser-mittlerweile ist mein Körper völlig entspannt,nur der Kopf driftet immer wieder ab…

 

Wir wurden gebeten, uns unseren Kraftort vorzustellen.Ich war schon immer am liebsten am Meer,und seit unser Sohn ein Teil davon ist,ist das einfach mein Sehnsuchtsort-mein Kraftort!

 

Da war nichts-nur der Strand und das Meer.Eine dieser Naturgewalten,die der Mensch einfach nicht beherrschen kann-wahrscheinlich ist es auch deshalb ein Kraftort für mich.Als wir gefragt wurden ,ob wir uns sehen,oder mittendrin sind,da hatte ich das Gefühl-ich gehöre einfach dazu.Ich war ein Teil dieses friedlichen Ortes.Die kühle Brise schien mich zu umarmen.Es fühlte sich an,als würde man getröstet.Uns wurde angeboten,die Kraft mitzunehmen ,da hatte ich das Gefühl,jemand nimmt mich an die Hand-das war so toll.Ich spürte Geborgenheit und Schutz.

 

Herzlichen Dank,meine liebe Anna!

 

Wieder zu Hause nahm ich ein schönes Bad. Als ich noch gemütlich eine schnüdeln ging,rief draußen das Käuzchen-mehr Frieden kann ich mir für meine Seele heute wirklich nicht mehr wünschen…

 

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