Tag 8

Ich las gestern mein Buch zu Ende. Die Sonne war zurück ,und wir genossen die Zeit. Mein neuer Kurs für das autogene Training ist jetzt immer Mittwoch. Entsprechend der Bedeutung der Wochentage habe ich nun gelernt, dass das der perfekte Tag für mich ist-Zufall?Wir werden sehen...
Abends fotografierte ich wieder den Himmel und experimentierte mit verschiedenen Filtern. Eigentlich war auf dem Foto nur Himmel, aber ein Teil sah aus,wie Berge.Alles ist eins,doch ich hatte keine Zeit weiter darüber zu grübeln, denn neben mir beschwerte sich lautstark die halbe Apfelsine. Die Krümel waren alle.
Ich las wieder ein paar Seiten in dem Buch, das wir eigentlich zusammen lesen wollten, aber der Himmel lenkte mich immer wieder ab.Ich beobachtete die Wolken, die sich immer wieder neu formierten.Mitten in einer dunklen öffnete sich ein hellblaues Fenster, über mir flogen die Raben. Ich war fasziniert,wie früher als Kind.Nur der kleine Fuchs kam nicht.Weiter oben hatte sich ein Pärchen hingestellt,die permanent die Türen ihres Wohnmobils auf und zumachten...
Der neue Tag begann wieder mit Sonnenschein, doch unterwegs stellte sich unser neues Wanderwetter ein.Wir besuchten die 2.Donauquelle in Donaueschingen. Sie war sehr prunkvoll,dafür aber mitten in der Stadt.Also schnell weg hier.Manchmal ändern sich die Ziele,so auch heute.Unterwegs zur Gauchachschlucht entdeckten wir ein Schild:Engeschlucht,und beschlossen kurzerhand ihm zu folgen. Keine Menschenseele und wir atmeten die frische Waldluft,die so ein Regenschauer hinterlässt,tief ein.Aus alten Wurzeln wuchsen neue Bäume.Die Brücke war zur Hälfte weggebrochen.Hier verirrt sich wohl eher selten jemand hin.
Auf dem Rückweg fuhren wir an der Wutach entlang. Ein wildes Flüsschen, das nun allerlei Schlamm und Geröll transportierte.Überall Täler mit saftigen Streuobstwiesen.Das Frühjahr ist einfach eine traumhafte Jahreszeit.
Wir fanden eine kleine Hütte,und beschlossen zu vespern,so wie das hier Sitte ist.Eine dicke,rote Mietze und ein wuscheliger Hund leisteten uns Gesellschaft.
Zurück auf dem Platz begann es zu donnern. Es war soweit:die Markise,von der bereits behauptet wurde,sie würde nie benutzt werden,wurde rausgekurbelt.Im Trockenen beobachteten wir nun das Naturschauspiel.
Es ist für mich immer wieder erstaunlich,was man alles bemerkt,wenn man nicht immerzu von äußeren Einflüssen abgelenkt wird. Für mich könnte das ewig so weitergehen.