Tag 9

Nach dem Regen folgt der Sonnenschein, naja zumindest wurde es gegen Abend wieder freundlicher. Unsere gefiederten Freunde kamen zum Abendessen,und auch Edda speiste bei ihrem Herrchen.Früher war es Eddie,der im Urlaub nicht essen wollte.Wie ein Baby macht sie brav ein "Bäuerchen",wenn sie fertig ist. Ich muss dann immer schmunzeln. Jedes unserer Tiere hat seinen eigenen Charakter.
Die Regentropfen am Fenster erschienen auf dem Foto in Form von goldenen und blau-weissen Orbs.Sie stehen für bedingungslose Liebe und Schutz.Vergrössert man sie,ist es,als würden hunderte Augen auf uns herabschauen,und ich glaube,so ist es auch...
Zur Nacht stieg Nebel auf. Das war irgendwie schaurigschön.Während das Käuzchen rief,schlummerte ich langsam in das Land der Träume. Die sind hier auch merkwürdig. In der 1.Nacht träumte ich,wir waren bei einem Stadtfest.Es war ein lustiger Abend, bis Thorsten sich in einen Schrank setzte und damit nach Hause fuhr.Ich regte mich fürchterlich auf, denn wenn er angehalten würde,würde er seinen Führerschein verlieren...Ich denke,da kann nicht mal die Traumdeutung was sinnvolles rausfiltern.
Der neue Tag begann zum ersten Mal ohne Sonne. Nebel hüllte das Tal ein.Alles war feucht,nass und grau.Die einzigen,die positive Stimmung verbreiteten,waren die Vögel.Vielleicht sollte ich mir ein Beispiel an ihnen nehmen. Bisher hatten wir mit dem Wetter echt Glück ,und wir haben viele neue und schöne Erlebnisse gehabt,also weg mit dir,du Trübsinn...
Thorsten fragte ungeduldig,was wir denn heute machen wollen und schlug eine Tour zum Feldsee,nahe dem Feldberg-dem höchsten Berg des Schwarzwaldes vor,also zog ich mich an,und es ging los.
Vorab:Die knapp 10 Kilometer haben sich gelohnt-auch unsere alte Hündin hielt tapfer durch,sprang aber am Ende schnell ins Auto-frei nach dem Motto:"Schnell rein,ehe die Verrückten weiterlaufen!"
Auf einem Waldweg ging es langsam bergauf. Überall diese süßen, moosbewachsenen,kleinen Bäche und herrliche Ruhe.Wenn die Hunde nicht gerade neugierig alles beschnüffelten,so hatten sie jederzeit frisches Wasser.
An mehreren Stellen hatte ein Bieber sich kleine Seen gestaut,und wir hofften beide, ihn mal zu sehen. Der Feldberg gab nur hin und wieder einen kurzen Blick auf seinen noch schneebedeckten Gipfel preis,dann verschwand er wieder im Nebel.
Der See allerdings tauchte in seiner ganzen Pracht vor uns auf.Er wird das dunkle Auge des Schwarzwaldes genannt, und das ist er auch.Glasklares Wasser,darin große Fische,die man mit der blossen Hand fangen könnte,eingebettet in diese malerische Kulisse.
Auf dem Rückweg holte uns unser neues Ausflugswetter ein.Also gabs im Wägelchen erstmal was Warmes.Thorsten hält Mittagsruhe,und ich habe Zeit zum lesen und schreiben...