Tag6

Den gestrigen Nachmittag verbrachten wir im und am Wasser.Wir bekamen sogar unsere Omi dazu,ein Stück zu schwimmen. Ich las unser Buch zu Ende, dann schloss ich die Augen und hörte den Wellen zu,wie sie auf den Strand trafen.Es war ein bisschen wie am Meer und auch,wie mein autogenes Training. Einfach Balsam für die Seele.Das einzige,was mich an mein Alter erinnerte,war mein Rücken,denn dem gefiel die Position garnicht.Eine Frau bemühte sich zu surfen,und ich musste schmunzeln,denn ich habe es damals nicht mal aufs Brett geschafft.Dabei sah das so einfach aus-aufsteigen,Segel setzen und los.Das ist der große Unterschied zwischen Theorie und Praxis.Dafür kann ich bestimmt irgendwas anderes gut...
Facebook hatte meinen Beitrag gesperrt, weil er gegen die Gemeinschaftsstandards verstößt.Ich habe keine Ahnung warum,aber beim 2.Versuch klappte es.Wer nicht mag,muss es ja nicht lesen.Allen anderen wünsche ich weiterhin viel Freude mit meinen Gedanken ,und vielleicht machen die zusätzlichen Reiseberichte euch ja Lust,die ein oder andere schöne Ecke in unserem Land selbst zu erkunden.
Abends fotografierte ich,wie immer,die untergehende Sonne. Als ich zoomte,entdeckte ich einen hellgrünen Orb(Geist),und in den Wellen,die aussahen,als würden sie brennen,einen goldenen(bedingungslose Liebe).Mein Mutterherz war voller Dankbarkeit.
Ich begann in dem Buch :"Unsere Haut als Gefühlslandschaft"zu lesen. Unsere Tochter hatte es mir mitgebracht. Es geht um Trauertattoos. Auch ich trage eines,und alles darin hat eine Bedeutung-auch der Ort und das Datum,an dem ich es stechen liess,und natürlich von wem...Es gab Menschen,die das nicht verstanden,aber die meisten konnten es nachvollziehen.Man sollte nie vorschnell über einen Menschen urteilen,nur weil er nicht der Norm entspricht. Man sollte immer die Geschichte dahinter kennen. Als die Sonne kurz davor war komplett zu verschwinden,machte ich noch ein Foto.Diesmal waren darüber 2 sich kreuzende Kondensstreifen.Ein Gebo(Geschenk),und ja-das ist es...

Der Morgen begann wieder mit einem Bad im See. Nachdem die Omi auch wieder kurz drin war ,schwamm ich noch ein paar Runden.Grüne und blaue Libellen flogen über das heute erstaunlich ruhige Wasser.Ich legte mich hin und wieder auf den Rücken und liess mich einfach nur treiben. Das liebte ich schon als Kind.Später waren meine Kinder davon begeistert. Sie fragten immer,wie ich das machte.Ich erklärte ihnen dann,daß sie sich einfach nur gerade auf das Wasser legen müssen und dann darauf vertrauen,daß es sie trägt. So ein See vor der Haustür,das wäre es...
Ich gab unser Ziel ins Navi ein.Unterwegs musste ich immer wieder lachen,denn Karin sagte tapfer jedes Mal auch die sorbischen Städtenamen mit an.Wir trafen am Jockischer Affenzoo ein,und waren enttäuscht. Irgendwie war es, als hätte jemand in seinem Garten ein paar Käfige aufgestellt und die kleinen Lebewesen dort reingesperrt.Wir hatten beim Rundgang die ganze Zeit ein mieses Gefühl,denn durch unseren Besuch waren wir irgendwie mit schuldig.

Wir fuhren zum Rosenpark nach Forst.Der liebevoll gepflegte Park war ein krasser Kontrast zu dem gerade Erlebten.Er befindet sich direkt an der Grenze zu Polen und so liefen wir mit den Wuffis an der Neiße entlang. Auf dem Heimweg Bogen wir zur Spremberger Talsperre ab.Die Imbissbuden überraschen mich hier immer wieder: Im Brötchen befand sich ein leckeres, selbstgemachtes Schnitzel.
Wir liefen zur Talsperre,da entdeckte ich im hohen Gras einen alten Rettungsturm.Natürlich musste ich durch den Zaun kriechen,um einen besseren Blick zu erhaschen.
Wieder zurück,geht es jetzt wieder ins Wasser...