Tag 3

Den gestrigen verbrachten wir wieder am Strand. Jedes Mal führt uns ein anderer Weg zu einem anderen Übergang. Ich glaube, nach dem Urlaub kennen wir hier jede Gasse. Wir setzten uns auf eine Bank.Eine alte Frau kam mit 2 Krücken mühsam die Düne hinauf. Wir boten ihr einen Platz an,und kamen schnell ins Gespräch. Wir erfuhren, daß sie hier geboren wurde, dass die Leute, die Geld haben, riesige Paläste zur Vermietung bauen,während die Hotels keine Angestellten mehr finden, weil bezahlbarer Wohnraum für sie zu knapp ist,dass der Strand im Winter mit Stroh abgedeckt wird,und dass es auch früher schon so herrliche Sommer gab,wie diesen.Sie sagte ganz ruhig:"Die Natur klärt das schon.",und ich hätte stundenlang weiter mit ihr erzählen können. Natürlich fragte ich auch nach dem verfallenen Objekt, dass ich morgens besucht hatte,und meine Vermutung mit der Investitionsruine bestätigte sich. Es sollte mal ein Schwimmbad werden,doch dann ging den Investoren das Geld aus.Wir verabschiedeten uns,und ich wünschte mir für die nette alte Dame, dass sie bis zu ihrem Ende in ihrem Häuschen am Meer wohnen darf.
Gestern sind wir 15km gelaufen, ohne es zu bemerken-mal sehen, wieviele es heute werden.
Am Morgen beobachtete ich wieder fasziniert die Stare,die schwarmweise die Bäume wechselten.
Sie fliegen im Schwarm,um sicher vor Angreifern zu sein, und sammeln sich so langsam, weil es für sie bald in den Süden geht. Ein Schuss von irgendeinem Idioten vertrieb sie, und uns trieb es erstmal zu dem kleinen bunten Markt am Bodden. Glücklicherweise waren hier nur wenig Menschen. Wir sahen uns die hübschen Büdchen an und direkt vom Kutter gab es frischen Fisch für mein Männlein. Ein Zeesenboot legte gerade ab,und im Wasser spiegelten sich jede Menge Orbs.
Zurück auf dem Platz verspeiste Thorsten seine Fische, während ich wieder ein Stück in unserem Buch las.
Wir genossen einfach mal die Zeit und das schöne Wetter. Heute muss er kochen-der Grill ist vorbereitet...