Tag 6

Gestern Abend bekamen wir überraschend ein neues Haustier-eine orange Raupe.Sie heißt nun Schantall und wohnt auf meinem Stuhl. Sie ist laut Google eine Ahorneule und wird ein unscheinbarer grau-brauner Nachtfalter.Auch in der Natur täuscht die äußere Schönheit oft...Das ist mir gestern schon am Strand aufgefallen-viele Steine sehen toll aus,wenn sie nass sind.Trocknen sie dann,sind sie völlig unscheinbar.
Ich ging eher zum Strand. Wir verabredeten uns ganz romantisch für Strandaufgang 12.Ich lief ein ganzes Stück, bis ich endlich allein war,und begann eine Meditation. Der Himmel war bewölkt, aber als ich fertig war, schien die Sonne wieder, und ich beschloss, in Ruhe eine mit Mäxchen zu schnüdeln,bevor ich weiter am Strand spazierte. Ich hatte endlich mal Zeit, in Ruhe mit ihm zu reden-niemand weit und breit.Nachdem ich ihm eine Frage gestellt hatte,vibrierte mein Handy. Tief in meinem Inneren hoffte ich,daß er es war,obwohl mein Kopf weiß, daß das nicht geht.Trotzdem war es irgendwie eine Antwort...
Ich fand einen Stein mit einem M und eine Möwe spazierte mit mir mit.Das Date funktionierte,da man hier ja nur die Wahl zwischen rechts und links hat,und Thorsten erzählte, daß der Mann vom Vorabend tatsächlich der Schwiegersohn von der alten Frau war. Das sind die kleinen Geschichten,die mein Herz berühren. Auf dem Rückweg ärgerte ein kleiner Junge lautstark die Möwen, und ich fragte meinen Mann, ob ich ihn ins Wasser werfen darf.Er grinste verschwörerisch,aber meine gute Erziehung siegte leider...
Nachts beobachteten wir erst den Zeltplatzhasen,dann ging es in die Dunkelheit zum Hirschbrüllen.Das war so spannend. Zu gerne würde ich so ein stolzes Tier aus der Nähe sehen.Der Mond sah aus wie ein Herz. Zuguterletzt kam noch ein Igel vorbei. Das sind die wenigen Momente,in denen ich etwas fühle,nach denen ich süchtig bin...
Nach den vielen Tieren vom Abend,beschlossen wir den Vogelpark in Marlow zu besuchen. Ich sehe die Tiere auch lieber in freier Wildbahn,aber da,wo wir mit dem Auto hinkommen, gibt es keine Pinguine,und die liebe ich,also hoffte ich,daß es nicht so ein Park,wie in der Lausitz ist.
Und es war ein tolles Erlebnis. Die meisten Gehege konnte man begehen.Wo kann man ein Känguru,Äffchen, Lori oder nen Pinguin so hautnah erleben? Das Faultier hangelte sich über den Besuchern zur gegenüberliegenden Seite. Vorausgesetzt,die Tiere mögen das auch,denn überall gab es Rückzugsmöglichkeiten. Alles war sehr naturnah gestaltet und man kann hier sogar in Baumhäusern übernachten...
Und wir ruhten uns am Nachmittag auch erstmal aus.