Tag 8

Ich las gestern den ganzen Nachmittag in unserem Buch.Ich saß in der Sonne, und als ich eine besonders schöne Stelle fotografierte, erschien ein Orb.Immer wieder frage ich mich,ob Dir die Zeilen hätten Mut machen können,ob es Dir geholfen hätte...Der Orb war grün und steht für heilende Kugel und Geist. Ich habe das Gefühl,wir lesen es nun gemeinsam, auch wenn viele Menschen das nicht verstehen können...
Mein gefundener Wermut entpuppte sich als Rainfarn,der noch dazu giftig ist. Das hab ich ja wieder prima hinbekommen. An meinem Zweitjob als Kräuterhexe muss ich noch arbeiten.
Abends gingen wir zum Imbiss,weil es Thorsten immer wieder leid tut,dass sie kaum Kundschaft haben. Naja,ne Currywurst geht immer mal,und zu einem Gläschen Lillet sage ich nicht nein. Das Essen war lecker. Allerdings hatten wir für den gleichen Preis vorgestern ein Abendessen direkt am Meer,bei dem wir seeehr satt wurden. Egal,es ist Urlaub.
Zum Sonnenuntergang machten wir dieses Mal was Verrücktes. Wir liefen nach links.Da gab es auch viel mehr Steine, und ich fand gleich 2 Hühnergötter. An der Promenade fasziniert mich immer die alte Telefonzelle mit den Büchern darin, obwohl ich keines meiner Schätzchen hergeben würde...Die Stromhäuschen zieren schöne Graffitis,und unser Grundstück ist noch nicht verkauft. In Gedanken ist es schon bebaut,nur der Lottogewinn fehlt noch...
Nachts lauschten wir wieder den Hirschen,dabei plärtte ein kleiner Junge von der Straße und ich war schon wieder genervt. Als Thorsten sich umdrehte,sagte ich nur kurz:"Ich werde bestimmt mal ne ganz tolle Oma!",und wir mussten beide lachen. Manchmal habe ich,so wie unsere Tochter es nennt bitchige Phasen, denn als ein Pärchen lachend vorbei lief,fragte ich meinen Mann,ob die noch nie 2 Moorleichen haben an Land kommen sehen. Manchmal muß das raus...
Heute Morgen habe ich es verschlafen,aber zum Glück gab es noch Brötchen. Im Urlaub genieße ich das.Die Leute,an denen ich vorbei musste,waren alle in ihre Zeitungen vertieft,und ich fragte mich,warum die sich im Urlaub die Laune vermiesen lassen. Ich freute mich, dass die Stare wieder da waren.Zusammen mit den Schwalben flogen sie in dichten Schwärmen über den Platz,während andere Piepmätze die Körner vor unserem Wägelchen aufpickten.
Die Sonne verschwand hinter dichten Wolken, und wir beschlossen ins Moor zu wandern.Ein kleiner Lehrpfad erklärt alles sehr schön.Unterwegs entdeckte ich eine kleine Höhle,aber es war niemand zu Hause.Eine Plantage mit mehreren in Reihe gepflanzten Bäumen erregte unsere Aufmerksamkeit. Hier werden Samen der Norddeutschen Tieflandkiefer (6,5 ha), der Sitkafichte (1 ha), der Roterle (1 ha), der Fichte (2 ha) und der Japanischen Lärche (2 ha) gezogen.
An einer Kreuzung mussten wir glücklicherweise warten, denn ich entdeckte auf der Karte den Bernsteinsee.Also bogen wir nicht ab,sondern fuhren geradeaus weiter.Auf der gegenüberliegenden Vogelinsel sahen wir jede Menge Wildgänse und einen Reiher. Dann gab es einen Zwischenstop für Bonnie.Hier musste sie nicht so weit laufen.
Ein Bauer brachte gerade Heuballen zu den Kühen und ihren Kälbern auf die Weide.
Weiter ging es nach Neuhaus zum Strand.Das einzig störende dort war ein Hotelklotz..
Der Strand erinnerte an die Karibik,nur das Wasser war mit 16Grad eher erfrischend. Es hielt mich allerdings nicht davon ab,mich auszuziehen und zu baden. Das ist das schöne hier-man kann spontan ins Wasser-gut,ein Handtuch wäre nicht schlecht gewesen, aber der Wind trocknete mich schnell. Wir hielten an einem Imbiss, und es gab Fischbrötchen und für mich endlich wieder mal Currywurst.
Nun ist wieder Ruhe angesagt...