Wir müssen kurz die Welt retten...

Während unseres Ausfluges in die traumhafte Natur des Harzes telefonierte ich mit meinem Papa. Er hatte sich die Fotos angeschaut, für gut befunden, und wollte nun wissen, ob man da überhaupt übernachten darf. Ich hatte keine Ahnung, aber wer macht schon nur das, was erlaubt ist? Bereits als Kind waren Verbote eher verlockend, als abschreckend. Wir haben alles verlassen, wie wir es vorgefunden haben, also haben wir mit diesem „Verstoß“ keinen Schaden angerichtet. Ich glaube, man sollte viel öfter machen, was einem guttut, solange es niemandem schadet. In der vergangenen Woche gab es da ein paar Momente in meinem Berufsleben, in denen Menschen „Verbote“ ignorierten, und somit respektlos agierten. Ich denke manchmal dieses „D“ wurde nicht nur zur Geschlechterdifferenzierung erfunden, sondern gilt auch für uns Krankenschwestern. Irgendwie scheinen wir oft nur Objekt, eher selten Subjekt zu sein. Dabei denke ich nicht an den netten älteren Herren, der mir plötzlich 5,-€ in die Brusttasche steckte, und meinte es sei für die Kaffeekasse. Er dachte wohl einfach nicht daran, daß in dem Kittel ein Mensch steckt. Sowas nehme ich nicht persönlich, auch wenn es sich seltsam anfühlt. Anders verhielt es sich da mit dem Sohn eines Patienten, der bei der Operation seines Vaters dabei sein wollte. Das war schon seltsam, aber o.k.-solange er nicht umfiel…Nein, er zückte immer wieder sein Handy, und fotografierte uns. Das ging mir zu weit. Ich erklärte ihm, daß ich nicht fotografiert werden möchte. Er verstand meinen Unmut nicht. Für mich sind das 2 Paar Schuhe, denn ich werde für meine Arbeit bezahlt-nicht als PinUp-Girl. Wenn mich Polizei, Ordnungsamt, Antifa oder Staatsschutz bei Demos-egal ob legal oder verboten ablichten, ist mir das egal, denn da stehe ich aus einem bestimmten Grund, und zeige Gesicht… Und so werden wir auch morgen wieder kurz die Welt retten gehen (Sarkasmus-Ende)…

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