In Ketten...

Nachdem ich diese Woche einen Artikel über "Kettenmenschen" in Somalia gelesen habe,war ich mal wieder schockiert. In meinem Alter passiert das nicht mehr so schnell,aber derartige Berichte bekomme ich nicht aus dem Kopf. Die Leute dort konsumieren eine Droge namens Khat. Der Nachteil: bei exzessivem Gebrauch führt sie zu starken Psychosen. Deshalb vegetieren viele Menschen in diesen Ländern an Ketten gelegt.Das kann man sich nicht vorstellen, wäre aber eine Erklärung für die immer wieder vorkommenden Angriffe mit Macheten und ähnlichem.So,wie es leider auch wieder in dieser Woche mitten hier in Deutschland passierte.
Das Wochenende verbrachten wir bei und mit lieben Freunden, und das tat sehr gut. Gespräche, bei denen man sich nicht jedes Wort überlegen muss,gegenseitiges Verständnis durch ähnliche Denkmuster, Freizeit-wie sie sein sollte. Nach einer super Massage fuhren wir zum Schiffshebewerk nach Niederfinow. Und irgendwie hatte ich völlig falsche Vorstellungen davon,denn ich dachte, wir fahren an eine Schleuse.Die Dimensionen waren dann doch irgendwie anders.Ich war fasziniert von der Ingenieurskunst und vom Handwerk,denn das alte Hebewerk wurde noch mit Muskelkraft erbaut,und war mit seinen vielen Nieten und Seilen...auch viel schöner,als der moderne,neue Betonklotz daneben. Ein junger Schwan schwamm einsam im Kanal.Die Sonne kämpfte sich durch die Wolken und zauberte einen Orb auf eines der vielen Fotos. Wir beobachteten die Schiffe-alles war so schön friedlich.
Der Herbst zeigte sich nachmittags von seiner schönen Seite,und so konnten wir sogar draußen Kaffee trinken.
Diese Freundschaften bedeuten mir unheimlich viel, und in diesen verrückten Zeiten noch mehr,da man dadurch weiß, man ist nicht allein-es gibt noch viel mehr Menschen, die ihr Hirn ebenfalls benutzen und hinterfragen, auf die man sich immer verlassen kann.Uns alle trennen viele Kilometer, aber im Herzen sind wir uns immer nah.
Nun sind wir leider auf dem Heimweg,und der Krieg auf der Autobahn holt mich auch gleich wieder zurück in die Realität. Um dem anderen Krieg etwas entgegen zu setzen,werden wir auch morgen wieder auf die Straße gehen, und hoffen, daß noch mehr Menschen ihren Hintern hoch bekommen und mitlaufen. Lasst euch nicht in Ketten legen!