Zwei aus einem Holz...

Nach dem völlig chaotischen Vormittag gestern, war der Nachmittag dann sehr schön. Ich hatte Besuch von einer lieben Freundin meiner Kinder und ihrem Baby. Die Demo musste ohne mich stattfinden, aber ich denke, das war ein nachvollziehbarer Grund. Ich bin dankbar dafür, daß ich sie alle ein bisschen beim erwachsenwerden begleiten darf. Auch wenn jeder seinen Weg geht, so sind sie da, wenn etwas ist. Das ist ein großer Trost.

Glücklicherweise gibt es in meinem Leben-leider überall in der Republik verteilt- Freunde, die aus dem gleichen Holz sind. Beim Frühstück gab´s ein kurzes Telefonat mit einer guten Freundin, bevor ich mich an die Kreissäge stellte, um das restliche Holz zu verarbeiten. Ich stellte ein Foto davon in meinen Status. Das mache ich regelmäßig, denn so wissen alle, die es interessiert, was wir so machen. Unter dieses Foto kam der Spruch: “Heute an der Kreissäge: DJ Conny-Sie legen auf, ich schneide ab!“. Es dauerte nicht lange, da sorgte meine männliche beste Freundin wieder für ein herzhaftes Lachen bei mir, denn er kommentierte: “Und sie spielt-Warum hast Du nicht nein gesagt!“. Da war er wieder-dieser Ohrwurm…Aber ich war ihm nicht böse, denn egal wie weit weg er auch ist, er hat ein feines Gespür für meine Gefühlslage, und weiß genau, wie man mich aufheitert.

Während ich so vor mich hinsägte, dachte ich an das schöne Wochenende im Harz, wo dieser „Running Gag“ entstand. Ich hatte ein bisschen zuviel getrunken, schälte mich am nächsten Morgen mühsam aus dem Auto, und versuchte es leicht aussehen zu lassen, da wurde ich mit diesem Lied begrüßt.

Die beste Freundin meiner Mutti schrieb mir, ich solle auf meine Hände aufpassen. Ich beruhigte sie. Da niemand da war, der mich in die Handchirurgie nach Bad Neustadt fahren könnte, verzichtete ich heute auf meine Handschuhe. Sie meinte, ich wäre halt ne echte Mücke (mein Mädchenname) -mutig und Holzwurm. Damit hatte sie recht. Ich liebe den Geruch von frisch geschnittenem Holz. Während meine Schwester mit ihren Puppen spielte, war ich viel lieber bei meinem Vati oder Onkel in der Werkstatt. Ich weiß noch genau, wie sauer mein Papa war, als ich ein wohl ungeeignetes Stück Holz über seine Bandsäge jagte, die daraufhin stumpf war. Aber-wer nichts macht, macht nichts verkehrt…

Wenn man so vor sich hinsägt, kann man prima entspannen. Mein neues Sägeblatt durchtrennte das Holz wie Butter. Ich betrachtete zufrieden die sauberen Schnittflächen, und freute mich über die Jahresringe. Ich beschloss, ein paar Scheiben zum basteln zuzusägen. Ja, man kann sowas auch kaufen, aber wer macht das, wenn er im Wald wohnt und ne Säge hat?

Die Haselnuss soll mit den Geistern verbinden, Holunder öffnet das Reich der Toten-rein zufällig befanden sich beide Holzarten auf meinem Stapel-zufällig? Ich beschloß, daß davon was in Mäxchens Grabgestecke und auch etwas in meine Rauhnachtsecke muss. Dann kamen 2 Äste, die ich nicht trennen konnte. Sie waren aus einem Holz gewachsen, und erinnerten mich an meine Kinder. Also nahm ich auch dieses Stück mit hinein…

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