Wintersonnenwende

Für Viele beginnen die Rauhnächte bereits in dieser Nacht-für mich endet die schlimmste, weil dunkelste Zeit des Jahres. In diesem Jahr überstand ich sie ganz gut. Wir besuchten ein paar Weihnachtsmärkte, aber eher so die gemütlichen-auf Burgen und Schlössern. Die sind nicht so überlaufen, die Händler haben nicht alle den gleichen China-Plunder und sie sind irgendwie besonders freundlich-egal, ob man was kauft, oder nur schaut und staunt. Überall Kerzen und Lagerfeuer, außergewöhliche Leckereien-das lenkt vom Grau des Alltags ab.

Zu Hause machten wir dann auch einen kleinen Weihnachtsmarkt mit guten Freunden, die die zu weit weg wohnen, hielten mich am Telefon bei Laune-Kilometer sind unwichtig, was zählt, ist die Verbindung der Herzen…Meine Familie hatte es mit mir auch nicht immer leicht, denn meine wechseljahresbedingten Stimmungsschwankungen nervten nicht nur mich. Ich bin sehr ungeduldig, wenn mein Körper nicht so funktioniert, wie ich das gewöhnt bin…

Am 3.Advent rief der Rabe wieder-diesmal immer 3x. Wie ich so dasaß und mit Mäxchen schnüdelte, überlegte ich, was das eventuell nach dem Morsealphabet zu bedeuten hat. 3xkurz ist das „S“. Ich schaute nach, welche Rune das ist-es ist „Sowilo“. Diese Rune steht für die Kraft der Sonne. Das erklärte einiges, denn ich hatte ihn kurz vorher gefragt, ob er nicht ein bisschen die Sonne scheinen lassen kann. Über Umwege tat er das ja dann…

Als ich den „Kaffeeklatsch“ mit den Mädels vorbereitete, ging ich zwischendurch nach draußen-sensibilisiert vom Wochenende bemerkte ich den Raben im Garten sehr schnell. Diesmal rief er 2x-das ist im Morsealphabet das I, und bei den Runen ist es „Isa“-sie steht für Eis, und ja, draußen war es wirklich eisig kalt, aber was bedeutet sie noch? „Sie ermahnt zu Ruhe und Geduld. Eine Zeit der Stille und Innenschau ist wichtig um sich wieder auf das Wesentliche im Leben zu besinnen. Hektik und Stress lassen einen schnell die eigenen Ziele und Wünsche aus den Augen verlieren. Übereiltes Handeln und das Vorantreiben von Projekten kann den Blick auf mögliche Konsequenzen trüben. Es ist sinnvoller in einer entspannten und ruhigen Phase, Möglichkeiten und Pläne zu überdenken, um mit gezielter Energie Ziele zu verfolgen.“ Das scheint für diese Zeit logisch, in der so ziemlich jeder hektisch versucht, ein perfektes Fest zu planen…Ich bin da auf einem guten Weg-ich mache schon lange keine Pläne mehr, und freue mich umso mehr über gemeinsame Zeit mit den Menschen, die mir wichtig sind…

Ich sah vor einiger Zeit eine Reportage über Asien. Dort schickt man den Verstorbenen Dinge, die sie da, wo sie jetzt sind, brauchen können, mit dem Feuer. Diese Idee ließ mich nicht mehr los. Mein Gefühl sagt mir, daß diese besondere Nacht die richtige ist, um ein Feuer zu entzünden, und unserem Sohn jedes Jahr etwas zu schicken. Doch der heutige Tag ließ sich an Trübseligkeit nicht mehr überbieten-Regen und Nebel-so hatte sich das Feuer draußen erledigt. Nach der Arbeit schnüdelte ich eine mit ihm-eine Amsel schaute vorbei, und meine Stimmung hob sich. Dann kam das Füchschen vorbei, und wir erzählten. Anschließend kamen die Hundekekse in den Ofen, und ich beschloß, das Album, was ich ihm schicken wollte, in den Ofen zu stecken. Ich zündete die lila Kerze an-neben ihr war ein Orb…Die Idee mit dem Ofen war wohl nicht ganz so gut, denn die Flammen loderten wie verrückt und mir wurde kurz schlecht. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ das Knacken nach, und ich hoffte, daß es angekommen war…

 

Ich wünsche Euch Allen eine ruhige und besinnliche Zeit. Versucht, auf all die kleinen Dinge zu achten, die um Euch herum passieren. Das ist spannender, als irgendwelche überteuerten Geschenke auszupacken…

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