Tag 7

Ich las das Buch über die verbotene Halbinsel zu Ende, während Cäpt'n Möwi bei der Kinderanimation alles gab. Ich weiß, es ist egoistisch, aber ich wünschte mir die Ruhe zurück. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit ordentlich Knoblauch. Vielleicht hilft das ja gegen zu aufdringliche Mitmenschen...Ich muss das ganze Jahr über freundlich sein,da verzichte ich im Urlaub gerne auf unnötige Sozialkontakte. Das Buch kann ich allerdings weiterempfehlen. Es war sehr interessant,mit vielen alten Fotos und wertungsfrei geschrieben, was bei solch geschichtsträchtigen Abhandlungen eher selten ist. Der Himmel zog sich zu,und an Sonnenuntergang war nicht zu denken, was meine meine Stimmung auch nicht anhob-nur der Anruf unserer Schnecke stimmte mich ein wenig um. Auf der sehr ruhigen See schwamm ein Schwanenpärchen.
Der Morgen begann mit Sonnenschein. Ich bekam einen weißen Orb mit grünem Rand-Schutz,Kraft und Heilung. Dieser erschien, während ich mit einem Freund meines Sohnes schrieb. Er vermisste ihn,und ich sagte,daß ich ihm Grüße ausrichte...Der kleine Laden war übervoll. Die Spatzen ließen sich meine Sonnenblumenkerne schmecken und wir überlegten, wo wir heute ein ruhiges Plätzchen finden. Die 1.Woche ist vorbei,aber es kommt mir so vor,als wären wir schon lange hier. Ja,Zeit ist relativ, und ich glaube, wenn man jeden Tag etwas Schönes erlebt, hat man mehr davon. Wir entschieden uns für die Teufelsschlucht. Aber vorher mussten wir einen Friseur oder wenigstens eine Schermaschine finden,weil mein Mann der Meinung war, er sähe aus,wie eine Pusteblume...Kurzum-er bekam eine Schermaschine und ich frischen Spargel direkt vom Bauernhof,ausserdem ne Kokosnuss. Den Vögeln hatten wir endlich Futter mitgenommen. Anschliessend liefen wir einen Waldweg. Es sah aus,wie im Urwald und ich fand bunte Federn. Die Anzahl ließ leider vermuten, daß hier jemand gegessen wurde.Ein Stück weiter gab es schönes Trockengras für meine liebe Tochter. Die Teufelsschlucht erwies sich dann wieder als beliebtes Ausflugsziel, aber Eddie durfte schwimmen, während ich noch mit mir kämpfte...Eine Treppe führte die grün bewachsene Steilküste hinunter und leider auch wieder hoch...
Nachmittags holte ich mir eine Liege,und versuchte meinen weißen Körper zu bräunen.Ein Mädchen fuhr mit seinem Rad Runden auf dem Kiesweg.Es waren sehr kleine Runden, und meine Lust wuchs,ihr einen Stock hinzuwerfen. Allerdings war ich zu faul aufzustehen, aber mit Kindern kann ich echt gut...Mein Körper schien die warmen Sonnenstrahlen förmlich aufzusaugen,während mein Kopf Tagträumen nachjagte.Ich hoffte,ich könnte die wohlige Wärme für den Abend speichern.
Ich holte das Buch von Orwell wieder raus und las weiter...