Tag 12

Nach dem Abendessen ging es natürlich wieder zum Sonnenuntergang schauen. Diesmal verbanden wir die Hunderunde gleich damit. Von der Steilküste hat man einen tollen Blick. Als die Sonne verschwunden war, beleuchtete das restliche Licht einen Offshore-Windpark. So romantisch das aussah, für die Meeresbewohner ist es das nicht...Was als ökologisch verkauft wird, ist leider nicht immer umweltfreundlich. Die Tiere,die sich durch Sonar orientieren, werden empfindlich gestört, Vögel durch die Rotorblätter und das Recycling der Windräder gestaltet sich nach 20Jahren Laufzeit ebenfalls schwierig-Sondermüll...Ich fürchte, die werden dann einfach dort stehen gelassen. Sinnvoll wäre es meiner Meinung nach, die Betreiber dazu zu verpflichten, aus den jetzigen Gewinnen Rücklagen für die Entsorgung zu bilden. Aber ich bin nur ne kleine, dumme Krankenschwester...
Die Karten kamen auf den Tisch-offensichtlich ist Mau-Mau mit mir doch lustiger, als Skat online...
Der Morgen begann wieder mit Sonnenschein, ich holte Brötchen bei der netten jungen Frau, die meinte gegen Mittag solle es schlechter werden.
Als ich vom abwaschen zurück kam, standen alle am Wasser und sahen raus.Ich dachte,da wäre vielleicht ein Seehund,aber es war der Seewasserschutz,der 2 Angler kontrollierte-aber so richtig mit Megaphon...Über uns waren wieder die Düsenjets unterwegs,gut dass die nicht sinnlos Abgase erzeugen. Vielleicht ist ja auch Krieg, und wir bekommen das hier nicht mit-obwohl,der Bildzeitungsleser hätte sicher Bescheid gesagt.
Wir machten uns auf Richtung Wismar.Thorsten wollte unbedingt in ein Wildgehege, und da es kein richtiger Zoo ist,willigte ich ein. Unterwegs gab es erstmal ne Hundetobepause.
Durch die Hansemesse war der Parkplatz überfüllt. Also besuchten wir den Hafen.Wunderschöne alte Segler lagen vor Anker,und ich wunderte mich,warum es die ganze Zeit wie bei Onkel Manfred in der Tischlerei roch.Die Auflösung gab es am Hafen. Das Holz,was bei uns ja so knapp ist,dass man es teurer machen muss,wurde gerade verladen. Ich hatte das schon gehört, aber wenn man es mit eigenen Augen sieht...Am Fischerhafen gabs für meinen Chauffeur erstmal ein Fischbrötchen, kurz darauf noch Fischsuppe in einer kleinen Kneipe mit passender Tasse. Ich nahm nen Pott Kaffee und beobachtete die Leute. Früher hatte ich daran irgendwie mehr Spaß. Jetzt bin ich dabei oft überfordert, aber hier war es nicht ganz so voll.
Wieder zurück, ging es an den Strand. Die Schwäne waren wieder da,aber so richtiges Sammlerglück hatte ich nicht. Dafür roch es intensiv nach Meer. Ich schnüdelte eine mit Mäxchen und wurde traurig-das war der vorletzte Spaziergang. Auf dem Rückweg fand ich einige Hühnergötter und ein schönes Stück Donnerkeil.
Wieder zurück, machte ich uns eine Chinapfanne-oder,wie unser Freund Harald sagen würde:Hühnerfutter, aber diesmal sind die Hühner drin.
Die Abendrunde machten wir mit den beiden Chaoten heute mal getrennt. Nachdem es sich bewölkt hatte, bekamen wir trotzdem ein tolles Farbenspiel zu sehen.