Tag 13

Die Sonne ging gestern Abend in dunklen Wolken unter,aber kurze Zeit später färbte sie den Himmel rosa-lila. Ich hatte Mäxchen gerade geschrieben. Das mache ich noch immer, solange mir niemand den Chat löscht...Egal, was jemand darüber denkt, für mich war das seine Antwort.
Unseren letzten kompletten Tag hier wollten wir ruhig verbringen.
Draußen tobte ein Sturm, wie zum Trotz schien die Sonne. Ich hatte wieder von Holzkochtöpfen geträumt. Wahrscheinlich weil wir uns immer wieder über die Betonschiffe unterhielten. Die Traumdeutung konnte dazu nichts beitragen. Ich googelte, da kamen Bambusgarer. Also gibt es doch sowas, wie Holzkochtöpfe. Ähnlich, wie Betonschiffe, die schwimmen konnten.
Ich ging den Platz bezahlen und Brötchen holen. Morgen müssen wir heim. Wir frühstückten ausgiebig. Dabei sah ich mir Videos einer guten Freundin an. Sie waren beim Whalewatching. Das ist so toll-ich weiß noch genau, was ich fühlte,als neben unserem Boot eine Delfinmama mit Baby schwamm.
Gegen Mittag räumte ich unser Tinyhouse ein bisschen auf. Ich hatte Anweisung, die schweren Sachen ins Auto zu packen, also verschwand mein Steinbeutel schnell unter dem Schmutzwäschekorb. Die Gräser wickelte ich sorgfältig ein. Das Meer rief mich...Es tobte-nach links war der Weg abgeschnitten, nach rechts wurde der Strand auch immer schmaler.Kurz nicht aufgepasst-Schuhe paniert. Ich lief den schmalen Pfad die Steilküste hinauf. Oben befanden sich viele kleine und große Ziegen und ein toller Garten mit einer uralten Weide und hunderten von Tulpen. Die Höhlen in der einsamen Bucht waren verschwunden, bis auf 2,da wo es dann wirklich nicht mehr weiter ging. Ich versuchte mich von der Steilküste fernzuhalten, und sammelte Treibholz. Dieser Ort war magisch-zum einen furchteinflössend, zum anderen unglaublich schön. Ich fühlte mich,wie ein Entdecker und genoss die Ruhe und das Rauschen der Wellen.
An einigen Stellen war der Sand lila. Dazu fand ich keine Erklärung, aber warum ich immer wieder die grünen Steine mit dem Wellenmuster mitnahm schon:
Was bedeutet ein grüner Stein?
Der Name stammt vom griechischen Wort “smaragdos” , das “grüner Edelstein” bedeutet. Dieser Stein ist ein Symbol der Hoffnung und der Zukunft, er steht für Wachstum und Erneuerung. Es handelt sich um Grünschiefer.
Manche Steine findet man sogar 2x-klingt bei der Menge hier merkwürdig, ist mir aber mehrfach passiert.
Ich fand auch wieder eine dieser seltsamen Quellen, die anderen hatte das Meer quasi geschluckt. Das Meer gibt, und es nimmt-diese Urgewalt ist so faszinierend.
Wieder zurück, ging ich widerwillig abwaschen. Anschließend fuhren wir nach Rerik. Eigentlich wollten wir hier beim Italiener essen, aber wer nicht mal ein "Hallo" zustande bringt, braucht wohl auch unseren Umsatz nicht-da bin ich altmodisch...
Beim Italiener im Ort hingegen war man super freundlich. Essen und Getränke waren super lecker und es war gemütlich-im Hintergrund immer italienische Schnulzen...Über das Trinkgeld war der Kellner sichtlich überrascht, aber wenn es schön war, sind wir auch großzügig...An der Steilküste war es allerdings sehr voll, also fuhren wir zurück.
Ein letzter Strandspaziergang. Das Meer hatte sich mittlerweile bis an die Treppe vorgearbeitet-so war ich wieder alleine. Ich fand ein Stück Treibholz in herzform. Weit kam ich nicht, aber ich genoss die Luft.