5.Etappe-Auf Ins Donaudelta

Nach 4 Stunden Schlaf wurde es hell und, wir bemerkten, in was für einer üblen Gegend wir waren-also schnell weg von hier. Wir fuhren zur Fähre. Hier war es nicht besser. Ein runtergekommener Kiosk und überall Müll. Dazwischen wieder Straßenhunde und wieder Welpen. Wenn ich das sehe,zerreißt es mir das Mutterherz. Ich verstehe,daß Leute hier Hunde mitnehmen, aber das wird ihr Leben nicht ändern. Ich fände es toll, wenn es sowas wie Ärzte ohne Grenzen auch bei Tierärzten gäbe. Eine Massenkastration könnte das Ganze vielleicht eindämmen. Der Fährmann nahm uns nicht mit. Ein junger Mann aus Moldawien redete mit ihm, und erklärte uns dann, daß wir an einen anderen Anleger müssen. Wir folgten ihm einfach. Der 3.Anleger war dann der Richtige. Wir bekamen ein Ticket für 14,-€ und konnten über die abenteuerliche Konstruktion auf das Schiff. Die Überfahrt bei Sonnenaufgang entschädigte für den gestrigen Abend. Was für ein riesiger Fluß. Als Teenie hatte ich mit meinen Inselfreundinnen beschlossen, mit dem Faltboot ins Donaudelta zu fahren. Wir zogen alle in unterschiedliche Regionen, und es blieb ein schöner Traum-bis heute...Wir fuhren durch das Macingebirge. Eine traumhafte Region. Ich hatte mir das völlig anders vorgestellt, so ein bisschen wie im Spreewald, aber hier war alles offen und weit. Von einem der Hügel bekamen wir den ersten Blick aufs Delta. Es war atemberaubend. Unser Frühstück war ein kalter Kaffee, am Strassenrand hockte ein winziger Hund. Ich musste ein paar Mal schlucken, um die Tränen zu unterdrücken. Wie gut geht es doch unseren Chaoten...
Wir hielten an einem Markt und holten Brötchen und Würstchen. Dem Automaten rang ich 2 Kaffee ab, und brachte sie stolz zum Auto. So war die Welt in Ordnung. Die Zeltplätze befanden sich immer mitten in den Dörfern. Das war ungemütlich. An einem See sahen wir Angler und kleine Schilfhütten. Wir fuhren hin, und ein paar von ihnen erklärten uns, dass sie nur noch eine Stunde bleiben, und wir ihren Platz haben können. Ein junger Mann kam mit seinem Mofa und fragte, ob wir fischen wollen. Ich sagte nein, nur campen und fragte, was es kostet-nichts. O.k. hier war auch nichts, bis auf ein-nennen wir es: rustikales Toilettenhäuschen, aber doch war da alles, was wir brauchten. Wir waren direkt am Delta und hatten Ruhe. Wir sahen die ersten Pelikane, einen Kibitz, Störche, Wildgänse, Ringelnattern, kleine Bisamratten und Ziesel. Die waren so süß-wie kleine Erdmännchen...Mein Erdbeermarmelade hatte sich in die Kühlbox verteilt. Die Feuchttücher beseitigten den größten Schaden...Glücklicherweise wehte hier ein ordentlicher Wind-sonst hätten uns die Mücken wohl aufgefressen. Morgen brauchen wir auf jeden Fall mal wieder ne Dusche...Aber das hier ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen. Den ganzen Tag Naturdokus live.