7.1-Die Schlammvulkane

Der Platz hier befindet sich noch im Bau. Alles wird mit einem Mischer zusammengerührt, und dann mit der Schubkarre zum Mauern gebracht. Alle helfen mit, so wie das früher auch bei uns war...Zum Abendessen ging es in das urige Restaurant. Die Leute sind so herzlich, und das Essen war sehr lecker. Endlich rumänische Spezialitäten: Sarmale(Krautwickel)mit Polenta und Rahm. Thorsten hatte noch eine Hackbällchensuppe. Die herumstreunende Miezi bekam natürlich auch was. Den Nachtisch bekamen wir ungefragt dazu. Wir bestellten gleich noch Frühstück. Ein junges Pärchen aus Deutschland fragte, welche Erfahrungen wir mit den Straßenhunden gemacht haben. Sie hatten auch 2 Hunde dabei, und den bisher einzigen ruhigen Platz im Donaudelta. Wir kamen ins Schnattern, dann machten wir es uns noch ein bisschen am Auto gemütlich. So ist das völlig o.k.-hier und da ein Schwätzchen, und dann wieder die Ruhe genießen. Es gab ne Runde Mau-Mau, dann lauschten wir den Tieren. Auch hier heulten wieder Schakale, dazu jede Menge Vögel...
Zum Frühstück ließen wir uns heute mal verwöhnen. Wir lernten die Tochter unserer Gastgeber und ihre kleine Familie kennen. Ich hatte es gestern schon vermutet, denn sie ähnelte ihrem Vater sehr. Sie redete die ganze Zeit fliessend englisch mit einem merkwürdigen Pärchen, die immer wieder neue Konzepte zur Vermarktung diskutierten. Ihr Vater war offensichtlich wenig begeistert von den beiden, denn der sonst so freundliche Mann wurde im Gespräch mit ihnen lauter und ging dann. Die 2 kamen im Partnerlook zum Frühstück. Die Seite mit der Adresse von den Shirts googelte ich. Es handelte sich um eine Plattform zum Verleih von Wohnwagen und Wohnmobilen. Ich hoffe, der nette Betreiber setzt sich durch, denn so wie es hier ist, ist es authentisch. Jede Menge aufgesetzte Disneylands gibt es ja schon...
Während wir auf das Frühstück warteten, kam ein Ziegenhirte mit seinen Hunden vorbei, um sich 2 Bier zu holen. Das Frühstück war superlecker, und die kleine Miezi war auch schon bereit. Sie bekam den Speck...
Nachdem Edda mir vor Freude einen Triangel in die neue Hose riss, musste ich die andere erstmal waschen...
Wir cremten uns ordentlich mit Sonnenmilch ein, und machten uns  bewaffnet mit einer großen Wasserflasche, an den Aufstieg. Wandern macht bei 30 Grad nicht wirklich Spaß, aber der Aufstieg zu den Schlammvulkanen lohnte sich. Es ging vorbei an den herrlich bunten Bergwiesen, überall Schmetterlinge...
Schlammvulkane werden zwischen drei und acht Meter hoch und spucken statt heißer Lava kalten Schlamm. Sie entstehen durch kleine Gaseruptionen unter der Erde. Aus einer Tiefe bis zu 3000 Metern befördern diese Eruptionen eine Mischung aus Tonböden und Grundwasser zutage.Aus 3000 Metern Tiefe wird hier Schlamm durch Gase an die Oberfläche transportiert.  Es handelt sich um kalten Vulkanismus. Aufgrund der besonderen Bodenbeschaffenheit, lassen sich hier besondere Pflanzenarten vorfinden, die es sonst nirgendwo in Rumänien gibt. Die Gegend scheint völlig unwirklich. Ringsherum grüne Berge und mittendrin die Mondlandschaft. Wir hatten Glück, den wir waren zu diesem Zeitpunkt die einzigen Besucher. Etwas von dem Schlamm kam auf mein Handgelenk. Wenn da die Falten weg sind, laufe ich nochmal hoch und bade darin...
Als wir zurück kamen, war das seltsame Pärchen gerade an ihrem Wohnmobil, und meine Vermutung, daß mit ihnen was nicht stimmte, bestätigte sich. Er telefonierte gerade fliessend Deutsch sprechend mit jemandem von seiner Firma und war offensichtlich sauer, dass der Betreiber sein Angebot nicht annahm. Kurz darauf fuhren die beiden. Ich hoffte sehr, daß diese herzlichen Menschen nicht übers Ohr gehauen werden.
Für uns gab es zum Mittag eine Suppenterrine, denn fürs Abendessen hatte uns der nette Mann seine Spezialität empfohlen und darauf freuten wir uns schon. Bis dahin war Entspannung angesagt.