10.Etappe-Salzburg mit Salzseen

Nachmittags zog sich der Himmel dann doch noch zu. Hier oben in den Bergen geht das sehr schnell. Ich legte mich ins Auto und hörte den Regentropfen zu...Dabei schlief ich ein. Als ich wach wurde, war es 2 Stunden später. Es hatte aufgehört zu gewittern, und mein Mann ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach-Feuer machen. Es gibt ja Menschen, die finden Mittagsschlaf toll, aber für mich und die Menschen um mich herum ist es besser, wenn ich keinen mache. Ich bin dann doch etwas, naja-nennen wir es unentspannt. Ich machte Kaffee und knabberte was von den Tomaten-Kümmel-Stangen, da wurde es besser. Auf dem Foto von der Sonne erschien ein mittelblauer Orb (Schutz), und ich musste lächeln-da war er wieder...Wieder kamen ein paar Wolken, und es nieselte gleichmäßig vor sich hin. Hier gibt es noch normale Wolken,die sich dann einfach abregnen. Bei uns sind sie ja neuerdings als Kreuz und Quer Kondensstreifen oder in seltsamen Wellenlinien zu sehen. Wahrscheinlich sind die oberen Luftschichten in Rumänien anders zusammengesetzt...Ironie=Ende. Und nein, das ist leider keine Verschwörungstheorie, denn auf Anfrage gab das entsprechende Ministerium zu, in derartige Projekte zu investieren...
Eine Gruppe junger Rumänen reiste an, der eine Teil hackte Holz, während die anderen das Zelt aufbauten. Wir saßen mit Dosenbier am Lagerfeuer und sahen entspannt zu. Den Gedanken, hier noch einen Bären zu sehen, konnten wir nun verwerfen, aber die Musik(Deep House&Techno) war deutlich besser, als die Polka vom schwarzen Meer. Abends packten sie die Gitarre aus, und sangen gemeinsam. Das war, wie früher bei uns auf der Insel...
Da der Wind zunahm, probierte ich den Windschutz für unseren kleinen Gaskocher. Ich muss sagen, das funktioniert prima. Gegen 7 kam Thorsten aufgeregt zum Auto zurück, und rief ich soll das Fernglas mitnehmen. Auf der gegenüberliegenden Wiese fraß gerade ein Bär seelenruhig. Das war so ein schöner Anblick, pures Glück...Am Himmel erschien ein kleines Stück Regenbogen, obwohl es nicht regnete...Diese sogenannten Halos zeigen Wetterwechsel an, und so war es auch,denn über dem Wald erschien eine dichte Nebelwand. Obwohl das Ganze für mich natürlich eine andere Bedeutung hatte...
Als wir aufwachten, stürmte es kräftig-also nix mit Kaffee und Tee kochen. Wir packten zusammen und es ging weiter...Naja, erstmal nur bis zum Ausgang, denn der war über Nacht auch mit einem Stromzaun gesichert. Wir mussten also warten, bis die Ranger wieder kamen. Wir machten das Beste draus, holten die Kühlbox vor und frühstückten. Immer mehr Autos kamen an, die ins Reservat wollten. Aus einem stiegen 6 Frauen aus, und wir mussten lachen. Niemand wusste, wo die alle gesessen hatten. Ich holte uns noch ein paar Nüsschen, und es war wie im Autokino...Kurz nach 9 kamen sie angefahren-offensichtlich waren sie nicht so verrückt, hier zu schlafen. Sie lachten, wir lachten und los ging es-die Serpentinen wieder runter. Wir kamen durch die große Stadt Fagaras mit der imposanten Kirche, und durch kleine Dörfer in Siebenbürgen.
An den Straßen gab es große Pfifferlinge zu kaufen. Das war sehr verlockend, aber Tschernobyl ist nicht so weit weg, und die Halbwertszeit noch lange nicht erreicht...
Wir kamen nach Salzburg. Auf dem kleinen Zeltplatz suchten wir den Betreiber und fanden eine junge Frau. 10,-€ für die Nacht-mit Dusche+WC, daß war völlig o.k..Ein kleiner Spaziergang, und man war bei den Salzseen. Sie entstanden durch ein früheres Salzbergwerk. Das Areal war eingezäunt, und wie ein riesiges Freibad mit Büdchen, Sonnenliegen und Musik ausgestattet. Touristen verirren sich nur selten hierher. Es ging hinein. Die unterschiedlich großen Seen hatten auch unterschiedlichen Salzgehalt.Mit Schlamm beschmierte Menschen trockneten in der Sonne-ein skurriler Anblick. Thorsten ging als erster ins Wasser-was für ein seltener Anblick. Wir aßen etwas von einem der Büffets, dann suchte ich mir einen mit hohem Salzgehalt aus. Das war echt lustig-man konnte nicht schwimmen, weil es die Beine immer wieder aus dem Wasser hob, also ließ ich mich treiben. Das war, wie im Toten Meer(gleicher Salzgehalt)-tolle Erfahrung mit kalter Dusche danach. Für die war ich dankbar, denn bei Abfahrt hatten wir 13 Grad und Sturm, hier waren es 25 Grad und Sonne...
Jetzt ist erstmal wieder Ruhe...