Etappe 13.1: Büffelreservat, Kis-Balaton, Stupa

Nach unserer Ankunft blieben wir auf dem Platz. Thorsten bekam eine Schüssel für die Füße und bastelte aus einem der Wasserkanister eine Bierkühlung. Ich machte Salat aus dem frischen Gemüse, dazu gab es gebratene Hähnchenbrust. Nach einer erfrischenden Dusche ging es mir besser. Ich probierte den ungarischen Rotwein, kühler wäre er vielleicht besser gewesen. Über uns fuhr ein Heißluftballon. Ich hätte zu gern mit drin gesessen-einfach über die Landschaft schweben-steht noch immer auf meiner "Löffelliste"...
Der Platzwart schaute wieder vorbei. Er ist seit 3 Jahren hier, in Polen geboren, nach Deutschland gezogen und dann hierher gegangen. Er hatte einfach die Nase voll. Das können wir sehr gut verstehen, denn so wie das bei uns alles läuft, ist das für Viele eine Option...Jetzt wo sich unsere Reise dem Ende nähert, werde ich schon ein bisschen wehmütig. Ich könnte einfach immer so weiter fahren, bis ich die ganze Welt gesehen habe. Abends begann eine bunte Lichtshow. Der Platzwart hatte in Deutschland alte Solaranlagen aufgekauft, weil die Leute auf Photovoltaik umrüsten, und damit den kompletten Platz versorgt.
Nach dem Frühstück ging es nach Zalakomar ins Büffelreservat. Die Straße führte durch hübsche kleine Dörfer.
Eine schmale Straße führte zu den Büffeln. Diese verbrachten den heißen Tag überwiegend in ihren Wasserlöchern. Kleine Reiher verspeisten die Insekten von ihren Rücken. Wir spazierten durch das weitläufige Gelände, während andere Besucher den Planwagen nutzten. Überall waren wieder kleine Ziesel. An den Bäumen wuchsen riesige Misteln. Ich bekam unerwartet einen Kuss, und pflückte ein Stück für die Rauhnachtsschale.
Wir fuhren weiter zum Kis-Balaton, damit auch die Wuffis Urlaub haben. Über eine große Brücke gelangte man auf die Insel. Überall waren kleine Buchten, Aussichtstürme, Picknickecken und Feuerstellen. Im Wasser waren riesige Muscheln. Das erinnerte mich wieder an meine Kindheit. In Brandenburg tauchten wir immer danach, und hofften Perlen darin zu finden. Aber im Vergleich zu den hier vorkommenden, waren das Minis. Eine von ihnen war nicht mehr bewohnt, also nahm ich sie mit. Riesige Bäume spendeten Schatten, ein laues Lüftchen wehte-da bekam Thorsten eine Eichel ab. Ich hob sie auf, und nahm sie mit. Das hatte was von Aschenputtel. So langsam bekamen wir Hunger. Wir fanden ein süsses Restaurant. Das Gulasch wurde im Kessel serviert, das Kraut in der Pfanne, und zum Nachtisch gab es Palatschinken... Ich war verzückt und das Ganze versöhnte mich mit unserem 1.Urlaub hier, denn da hatten wir vergeblich nach einem so urigen Lokal gesucht. Es sollte hier einen Buddhistischen Tempel geben. Das war sehr skurril und passte deshalb fantastisch.
Die Friedensstupa befand sich mitten im Wald. Man ging durch das große Tor, und war in einer anderen Welt. Alles war still und einfach wunderschön. Zurück auf dem Platz teilten wir uns die Fußbadeschüssel, und beschlossen, den Thermalfluss weg zu lassen. Wasser- und Außentemperatur sind identisch-das macht wohl keinen Sinn...Morgen geht es weiter zu unserem Bonuspunkt. Da wir ja "Puffertage" eingeplant hatten, wollen wir uns den Achensee anschauen. Aber für heute ist Ruhe angesagt...