Bonus: Achensee

Der Besitzer verabschiedete sich schon mal von uns, und der Platz füllte sich langsam. Gut für ihn, und gut, dass es für uns weiter ging. Aber soviel Ruhe, wie in den letzten Wochen werden wir so schnell nicht wieder finden. Egal-die Akkus sind geladen...Wir saßen noch eine Weile draußen. Während ich mich über ein Vogelbaby freute, daß über die Wiese hüpfte, entleerte sich ein größeres Exemplar dieser Spezies auf Thorstens Schulter. Ich musste lachen, und erklärte, daß das Glück bringt, aber er bestand darauf, daß ich es wegmache...Im 17.Jahrhundert riet man bartlosen Jungen  Vogelkot aufzulegen, um den Wuchs zu fördern. In Russland und Neuseeland glaubt man daran, daß das Ganze Reichtum bringt. Thorsten meinte nun, ich solle die Lottozahlen im Auge behalten...
Wir gingen ins Bett, und für die Mücken war das Büffet eröffnet.
Kaffee gab es wieder im Auto, an einem Rastplatz konnten die Wuffis erstmal toben und ein schöner, bunter Schmetterling war auch schon da. Das Haus gleich nebenan war verlassen. Ein Fasan querte die Straße, ringsherum waren nur Felder.
Halt an der Tanke-hier gab es Sandwiches...Das Navi hatte mal wieder seinen eigenen Kopf, und schickte uns durch Sopron-ein hübsches Städtchen, dessen Name uns bekannt vorkam. Es ist die älteste Stadt Ungarns, und hier wurde damals zum 1.Mal der eiserne Vorhang gelüftet, um DDR-Bürgern die Flucht in den Westen zu ermöglichen. Bei Tankstelle Nummer 3 bekamen wir endlich eine neue Vignette für Österreich. Um Wien wurden wir diesmal herum geführt. Das spart Zeit und Nerven. Dafür musste Thorsten seinen rumänischen Fahrstyl ablegen-überall lauerten Blitzer...Ein alter Fiat-Panda fuhr vorbei und wir mussten lachen, denn meine Schwiegereltern hatten so ein Auto. So klein hatte ich es garnicht mehr in Erinnerung. Ich schaute nach dem Wetter am Achensee. Dort regnete es. Nachmittags sollte es aufhören-irgendwie war das für mich logisch. Wir fuhren Richtung Salzburg, und ich dachte an ein verrücktes Wochenende, das wir damals noch mit Mäxchen dort verbrachten. Thorsten kam Freitagabend vom Hundeplatz und fragte,ob wir mit nach Österreich wollen. Es war Februar und wir 3 schliefen im Caddy. Morgens waren sämtliche Lebensmittel gefroren, und ich hatte kein Auge zugemacht. Während Thorsten mit seinen Hundekumpels beschäftigt war, sahen wir uns Salzburg an, verfuhren uns...Eine schöne Erinnerung, die ich immer wieder mit dieser Stadt verbinde. Als wir gestern Abend Fotos vom Achensee ansahen, erinnerte dieser an den See in Antholz, und Thorsten lächelte und sagte: "Weißt Du noch, als Max beim Kartenspiel sagte, es stünde ein Reh hinter mir, und ich dachte, er wollte schummeln?"-Natürlich wusste ich das noch...Der Hunger trieb uns in eine Raststätte am Montag. Das Essen war ok-der See und die Berge hingegen waren einfach der Hammer. Zwischendurch fuhren wir über die Grenze nach Deutschland, etwas später waren wir wieder in Österreich..Die Temperaturen waren um angenehme 10 Grad gefallen, und mein Herzchen pumpte, wie verrückt...Es ging am Chiemsee vorbei, dann begleitete uns der randvolle Inn ein Stück. An einem Einkaufsmarkt legten wir den notwendigen Stop ein. Dann schlängelte sich die Straße den Berg hinauf. Wir gelangten zum Achensee. Beim 1.Zeltplatz fragte ich nach-der junge Mann war sehr nett-trotz Hochsaison fand er ein Plätzchen für uns-Blick aufs Gebirge. Es gab noch eine kleine Husche, also spannten wir mein gebasteltes Sonnensegel.