Bevor ich das Abendessen zubereitete, saß ich noch ein bisschen draußen und häkelte die Kuscheldecke weiter. Unten gackerten die Hühner zufrieden...
Ich fragte mich, wo Strom und Trinkwasser herkommen. In den 50er und 60er Jahren wurden Leitungen vom Festland herverlegt. Vorher gab es Windmühlen, Generatoren und
eine große Zisterne, die mit Regenwasser gespeist wurde. Der Nachteil war die drohende Versalzung bei "Landunter". Das geschieht auf Langeneß ca.10-20x pro Jahr.
Thorsten erzählte inzwischen mit dem Bauern, der hier die Hühner fütterte. Gestern hatte er eins von ihnen gefangen und zurück in den Auslauf getan, hoffentlich hat
er es ihm heute nicht abgekauft...Entwarnung: Sie hatten sich über das Leben hier unterhalten. Früher arbeitete er auch auf der Fähre. Nun war er der Lebensgefährte unserer Vermieterin. Urlaub
machen sie dieses Jahr am Rhein. Das Wasser stand hier auch schon fast vor der Haustür. Die Hühner kommen im Winter in den Stall...Ich telefonierte inzwischen mit unserer Tochter. Sie hatte sich
mal wieder lustig gemacht, daß ich kein Netz habe, aber so mitten in der Nordsee ist das zu entschuldigen...
Die Abendrunde bescherte uns wieder einen traumhaften Sonnenuntergang. Danach saßen wir noch draußen und machten das ein oder andere Schwätzchen. Die Leute hier
arbeiten alle auf der Hallig und die Kinder können hier bis zur 9.Klasse in die Schule gehen. Weiter geht es dann nur auf dem Festland. Der Mond war fast voll, und eine Wolke darüber sah fast
aus, wie ein Engel...
Morgens frühstückten wir auf der Terrasse, bevor wir zum Leuchtturm aufbrachen. Der Weg führte an der Kirchhofswarft mit dem Friedhof vorbei, über saftig grüne
Weiden, und die erstaunlich bunten Salzwiesen. Offensichtlich war der Leuchtturm heute Ausflugsziel Nummer 1, denn dort liefen 6 Leute herum. Weiter ging es am Meer, wo ich auch wieder ein paar
ganze Muscheln fand. Die Hunde verbellten eine Boje...Nach dem Mittag war erstmal wieder Ruhe angesagt.