Tag 6

Nach dem Mittag durfte auch Edda baden. Heute war richtige Flut, denn die Uferbefestigung stand auch unter Wasser. Thorsten ging zurück zur Mittagsruhe, während ich durchs Wasser watete, um zu schauen, was mir das Meer mitgebracht hatte. Diesmal waren es kleine Schnecken, ein paar doppelte Austern und Miesmuscheln. Auf dem Rückweg zog es sich langsam zurück.
Kraniche rasten hier nicht, dafür gibt es Reiher, jede Menge Wildgänse, und hin und wieder sogar Füchse, die die Jäger aber nicht dulden.
Fahrräder,Häuser und Autos müssen nicht abgeschlossen werden -bei uns leider mittlerweile undenkbar.
Bei der Abendrunde ging ich ins Watt-eine matschige Angelegenheit, die mir für mehrere Kilometer unangenehm wäre. Nachdem ich morgens bemerkt hatte, daß ich noch keine Quallen gesehen habe, zeigte die Ebbe, daß es welche gibt-ich fand gleich 2 blaue Nesselquallen, die bei Berührung wohl ähnlich brennen, wie Brennnesseln. Der Himmel zog sich zu, sodaß ich meine Kuscheldecke weiter häkelte. Ich saß also in der Küche und häkelte für meinen Enkel, so wie meine Omi früher für uns. Der Unterschied: Ich hatte extra weiches Chenillegarn, während sie damals mit kratzender Wolle strickte...Gut, noch ein klitzekleiner Unterschied: Ich sehe mir dabei Lisa Eckhart an und trinke ein Glas Rotwein. Aber bei uns beiden stecken ganz viel Liebe und Herzblut in den Teilen...
Der nächste Morgen begann mit Sturm und Regen, aber wir waren dankbar für die schöne Zeit, denn laut Wetterprognosen wäre die ganze Woche so gewesen...
Ich saugte die Wohnung schnell mal durch, während Thorsten mit den Hunden lief. Gegen Mittag schien die Sonne wieder. Ich stellte schonmal den Wecker-in 17 Stunden müssen wir weiter. Wie schnell doch so eine Woche vergeht. Nachmittags wollten wir das kleine Halligmuseum besuchen. Leider erreichten wir zu Zweit die Mindestteilnehmerzahl von 5 nicht. Das Museum blieb zu, und wir fuhren ein Stück weiter. Die kleine Kirche war auf jeden Fall sehenswert. Das Schiff an der Decke trug sogar meinen Namen...
Am Lorenbahnhof wurde gerade eine auf einen Anhänger verladen. Kurz darauf kam wieder eine Husche.
Wir fuhren zurück, denn die Flut bescherte heute Nachmittag einen Pegelstand von 3,73 Meter. Das wollten wir natürlich gerne sehen.