Sonntag

Ich verbrachte den ganzen Tag damit, Mäxchens Geburtstag vorzubereiten. Sowas macht mir Spaß, aber für diesen Tag versuche ich mir immer besonders viel Mühe zu geben. Da es regnen soll, stellten wir vorsichtshalber den Pavillon auf. Als ich fertig war, beobachtete ich ein Eichhörnchen, daß fleißig Nüsse sammelte.Als es mich bemerkte, verharrte es, so als würde ich es dann nicht mehr bemerken. Viel niedlicher finde ich es ja, wenn sie wütend sind...Sie dürfen sich gerne bedienen, denn ich kann ja jederzeit in den Laden gehen und ein paar Nüsse kaufen. Richtung Brücke spielte jemand Gitarre und ich erinnerte mich an meine Jugend auf der Insel. Wir saßen abends immer zusammen. Kathrin und Carola spielten Gitarre und wir sangen dazu. Was für eine glückliche Zeit...Ich wurde aus meiner Träumerei durch das Gemurmel von ein paar Fachkräften gerissen, die gerade vorbeiliefen. Wir brauchen eigentlich garnicht in den Urlaub zu fahren, wir haben das direkt vor der Haustür. Ihnen folgte ein Streifenwagen. Das war ein bisschen beruhigend. Es wurde dunkel, und ich telefonierte noch eine Weile mit unserer Tochter. Ich wollte einfach nicht reingehen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich müsse den Sommer dann loslassen, was mir genauso schwer fällt, wie unseren Sohn loszulassen. Er ist und bleibt ein Teil meines Lebens...
Im Netz gab es wieder Vorhersagen für Polarlichter, also wanderte ich durch den Garten, um wenigstens fotografische einzufangen...Aber leider nichts...
Heute Abend hatte ich lange mit meiner Freundin geschrieben. Sie versteht mich ohne viel Worte, und ich bin froh, ein paar von diesen ganz besonderen Menschen in meinem Leben zu haben. Die beiden, die im Krankenhaus waren, sind zum Glück auch auf einem guten Weg, und so werde ich mit positiven Gedanken ins Bett gehen. Gute Nacht, Ihr Lieben...