#getzenrodeo

Da mein Mann früher selbst Enduro gefahren ist, freute er sich auf den heutigen Tag sicher noch mehr als ich. Punkt 5 klingelte der Wecker-kein Problem, wenn ein toller Tag vor einem liegt. Es ging ins Erzgebirge zum Finale der Hardenduro-Weltmeisterschaft. Ich hatte die Vorbereitungen im Netz verfolgt, und 2 Karten gewonnen, von deren Echtheit ich erst überzeugt war, als sie gegen ein Bändchen eingetauscht wurden. Mein Band hob ich auf, denn das bekommt unser Sohn. Er fuhr auch gerne Cross und ich wurde das Gefühl nicht los, daß er bei dem Ganzen hier irgendwie die Finger im Spiel hatte.
91% Regen waren vorhergesagt, aber die Sonne schien, immer wieder wehten Böen die bunten Blätter durch den Wald-eins nahm ich mit. Dann ging es los. Beim Motocross wird ein Countdown runtergezählt, dann gibt es einen Massenstart-anschließend fahren alle im Kreis, wie ich das immer nenne, aber diesen Start, wenn die Maschinen aufheulen, das könnte ich immer wieder ansehen. Beim Enduro herrschte Ruhe, den Start gab ein Kanonenstoß vor. Auch hier werden Runden gefahren, aber die Strecke ist irgendwie interessanter. Ihr merkt an meinen Ausführungen sicher bereits: Ich bin Experte...
Ich fühlte mich wie ein Hanghuhn, denn dieser Sport ist auch Sport für die Zuschauer, nur daß ich halt nicht mehr 20 war, wie zu Thorstens Glanzzeiten. Umso mehr bewunderte ich die Fahrer, die die steilen Hänge mit ihren Maschinen bezwangen. Da braucht es nicht nur Ausdauer, sondern auch eine superschnelle Auffassungsgabe. Umso mehr verwunderten mich die Preisgelder. Im Vergleich zu anderen Sportarten fand ich diese für eine Weltmeisterschaft eher mickrig. Wenn man bedenkt, wieviel Material da geschrottet wird, und daß das Ganze für die Körper der Fahrer auch nicht unbedingt förderlich ist, wird das meiner Meinung nach viel zu wenig honoriert. Dafür gibt es da noch jede Menge miteinander, Sportler zum anfassen-die keine erkennbaren Allüren haben, Sportsgeist, gegenseitige Hilfe-da denke ich besonders an den jungen Mann im Rollstuhl, dem es ermöglicht wurde, direkt an der Strecke zu stehen... Das lässt hoffen, in einer Gesellschaft wie der heutigen. Mein Respekt gilt nicht nur jedem einzelnen Fahrer, sondern auch all denen, die dieses Event möglich gemacht haben. Es war alles super durchorganisiert, man wurde nicht abgezockt, was bei solch großen Veranstaltungen eher die Regel ist, und alle machten ihre Jobs mit spürbarer Freude. Da wir gebeten wurden, alles was wir im Netz veröffentlichen mit dem #getzenrodeo
zu versehen, mache ich das natürlich auch hier.
Nun sitzen wir in einer superschönen Ferienwohnung, hatten ein heißes Bad, die schmerzenden Füße liegen oben, und wir sind dankbar für dieses tolle Erlebnis.