Kindheitserinnerungen

Am Wochenende waren wir mal wieder in meiner alten Heimat. Vieles hat sich verändert, trotzdem kommen immer wieder Erinnerungen an meine Kindheit hier zurück. Meine Schwester brachte mir ein paar von meinen alten Kinderbüchern mit, über die ich mich richtig doll freute. Ich habe Bücher schon als Kind geliebt. Die meisten lieh ich mir montags in der Fahrbibliothek aus. Die, die ich selbst besaß, hütete ich wie Schätze. Deshalb kann ich Bücher wohl auch bis heute nicht weggeben. Ich mag sie auch nicht als Hörbuch oder auf dem Laptop. Ich möchte ein Buch in die Hand nehmen und die Seiten umblättern. So hat halt jeder seinen Fetisch...
Genauso gern war ich aber draußen. Bei Opi durfte ich überall Buden bauen oder mit ihm im Garten buddeln. Waren wir an den Wochenenden auf unserer Insel, wurde die immer erstmal umrundet. Wir tauchten nach Muscheln und hofften auf Perlen darin, und wenn wir dann vom Zeltplatzwart Maxe Butt einen Stempel als "Tattoo" bekamen, war das für uns das Allergrößte. Ich war ganz sicher, daß ich, wenn ich erwachsen bin, mal Platzwart werde, und dann wie die alte Frau, die allein auf der Insel wohnte, ebenfalls dort lebe...
Wir verabredeten uns zu einer bestimmten Uhrzeit, und trafen uns dann auch pünktlich. Keine Telefone, erst recht keine Handys...
Als wir auf dem Heimweg an Halle-Neustadt vorbeifuhren waren da noch immer die Hochhäuser-früher fuhren wir nach der Schule mit der Straßenbahn dorthin, um Fahrstuhl zu fahren. Das war für uns Dorfkinder ein großes Abenteuer. Später war ich dort oft in einem der Clubs zur Disko.
Wir schrieben uns Briefe, und vermissten nichts...Gut, man kann ja auch nichts vermissen, was man nicht kennt, aber ich frage mich in solchen Situationen immer wieder, woran sich die Kinder heute mal gerne zurückerinnern werden?
Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag, Eure Conny.