Ich, Ich, Ich

Das ist über die Jahre so eine „geflügelte“Redewendung geworden. Immer wenn wir eine unserer Reisen machen, plane ich diese ja. Mein Mann fragt dann oft, was wir am nächsten Tag machen, wenn ich dann sage:“Ich dachte, wir fahren dahin…“ lacht er immer und sagt dann:“Ich höre immer nur Ich, Ich, Ich“. Auch hier schreibe ich immer von mir. Ich! finde das auch logisch, denn jeder andere muß schon für sich selber sprechen…

In den letzten Monaten gab es wieder etliche traurige Phasen. Ich kann sie nicht erklären. Ich bin dann einfach traurig, fühle mich ganz klein und unwichtig. Manchmal denke ich dann an meinen Opi. Als er die 90 überschritten hatte, sagte er oft, daß er müde sei-müde vom Leben…Damals verstand ich ihn nicht, aber heute schon…Man ist müde vom täglichen Kampf, müde vom immer alles auf die Reihe kriegen, müde vom immer alles wiederholen müssen, müde vom Kampf gegen Windmühlen…

Wir haben heute sehr lange geschlafen, aber es war so ein Tag, den ich hätte gut im Bett verbringen können. Einfach schlafen, dann aufwachen, und alles ist wieder gut…

Leider ist das Leben kein Wunschkonzert, und ich wurde zur Disziplin erzogen, also stand ich auf und machte weiter…

Nach der üblichen Hausarbeit versuchte ich Seifenblasen gefrieren zu lassen, aber das funktionierte nicht. So wie ich gestern eine Vase aus Austern gebastelt habe, sind das die kleinen Dinge, die mich ablenken… Genauso wie der Besuch eines Freundes unseres Sohnes, die Telefonate und Nachrichten mit Freunden und unserer Tochter…