Voriges Wochenende rief jemand kurz, bevor wir ins Bett wollten immer wieder "Hallo", nachdem eine junge Frau vor 2 Fachkräften geflüchtet war. Mein Mann hatte keine
Ruhe, und sah nach, während ich mich mit dem Hund ins Haus verzog. Ein junger Mann war mit dem Fuß umgeknickt, als er mit seinem Hund laufen war. Also rief mein Mann einen Krankenwagen, lief zu
dem Block, in dem der Mann wohnte, um seine Frau zu holen. Es handelte sich umbdie gleiche Frau, die kurz zuvor geflohen war, und die wollte eigentlich nicht kommen, aber mit Hund in den
Krankenwagen-das ging auch nicht...Nachdem sie dann doch kam, war das Tier auf dem Heimweg und der Mann konnte versorgt werden. Mein Mann hatte keine Angst, denn er erinnerte sich daran, daß mir
damals erst später jemand geholfen hatte...
Meone Woche war wieder sehr stressig und mir ging es nicht gut. Ständig Schwindel, und der Blutdruck zu niedrig. Nachts konnte ich nicht schlafen, aber zum Arzt
konnte ich auch nicht, da bereits 2 Kolleginnen krank waren, und die Tumor-Op's hätten nicht gemacht werden können...Das brachte ich einfach nicht über mein kaputtes Herzchen. Für uns sind diese
Operationen
traurige Routine, aber für die Betroffenen geht es um viel mehr...Heute ging es auch mir sehr Nahe, denn den Patienten kannte ich leider... Wir arbeiteten Hand in
Hand, und alles verlief sehr gut. Ich hatte wieder mein Gefäßklemmchen in der Hand und dachte dabei an Schwester Herta:" Also-sobald der Hals aufgemacht wird, müssen Sie immer ein Klemmchen parat
haben,Schwester Conny!"-Und das hatte ich-so wie immer...Sie war noch eine OP-Schwester der alten Schule, und ich bin auch nach 35 Jahren sehr dankbar für alles, was sie mir beigebracht hat. Es
ist eigentlich ganz einfach: Man muss helfen wollen und die Arbeit sehen...
Endlich zu Hause wurden Gierschblüten gebacken. Für meine Kochexperimente gibt es 2Kategorien: 1. "Muss nicht nochmal sein"und 2."Saulecker"-wir hatten Glück, denn
das Ganze war eindeutig Nummer 2...
Da wir es aber einfach nicht schaffen, das ganze "Unkraut "aufzuessen, wurde dann durch die ausbleibende Sturzflut doch noch gemäht. Das war ein super Ausgleich zur
Kopfarbeit und dem langen Stehen. Ich ließ wieder ein paar Blumeninseln stehen, wartete, bis die kleinen Frösche verschwunden waren, und beobachtete mißtrauisch die Schlange, die sich
davonwandt...Gut,Klugscheißer sagen Blindschleiche, aber für mich ist alles, was sich so fortbewegt eine Schlange, und somit gruselig. Trotzdem töte ich es nicht, nur weil ich es könnte.
Stattdessen nannte ich sie Gertrud, und konnte sie so auch besser tolerieren...Daß ich Mähroboter nicht mag, hatte ich hier wohl schonmal erwähnt...Mag ja sein, daß sie Igel jetzt auch
verschonen, aber wie ist das mit den Fröschen und mit Gertrud? Maschine ist eben Maschine-und Mensch ist Mensch...