Im Waschraum war mir eindeutig zu viel Gewusel, da ist es von Vorteil, daß eine Frisur hier nicht nötig ist, denn der Wind bestimmt, wie man aussieht...
Geschirrgeklapper, Stimmengewirr, draußen winselte ein Hund, und ständig liefen Menschen geschäftig hin und her. Ich sehnte mich an den Strand, aber wir fuhren
erstmal Richtung Salzhaff...
Dort waren Modellschiffe ausgestellt- liebevoll gebaut. Wir gingen auf die Meerseite. Überall waren Rosen am Strand. Ich dachte an die Menschen, die hier Abschied
genommen hatten und natürlich an Mäxchen... Wir liefen bis zur verbotenen Halbinsel, die wir voriges Jahr erkundet hatten. Da stand die Zeit einfach still...Anschließend machten wir einen
Sonntagseinkauf. Das ist hier ja möglich. Ob es nötig ist, kann ich nicht beurteilen, aber für uns war es sehr praktisch. Wieder zurück, hielt es mich nicht lange auf dem Platz. Die Sonne schien,
daß Meer tobte,und ich war gespannt, was es mir mitgebracht hatte...
Ich fand Treibholz,ein Stück Donnerkeil,Herzen,Hühnergötter,Trollsteine,Glas,Ostseejade-wenn ich Glück habe, falsche Bernsteine, und einen schwarzen ganz
flachen Stein.
Die Höhlen waren eingebrochen,aber die Quellen sprudelten noch. Surfer hatten bei dem Sturm Spaß, während ich einen
Trollhaufen für Max baute. Ich fand ein Stück Kreide, und beschriftete einen Stein...
Thorsten holte mich mit Edda ab. Wir liefen entlang der Felder mit Mohn,Kamille und Kornblumen...Das ist so traumhaft schön.
Daß wir kaum Netz hatten, störte nicht wirklich, denn da waren das Meer und die Bücher. Über die Hochrechnungen zur Europawahl informierte mich meine Freundin, die
gerade in Amerika Urlaub machte...Wir hatten unsere Briefwahlunterlagen rechtzeitig abgeschickt...Manchmal tut es ganz gut, wenn einen dieser ganze Irrsinn nicht erreichen kann...
Am nächsten Morgen hatte der Sturm nachgelassen, die Sonne schien und ich ging erstmal duschen. Bei dem älteren Herren mit dem Qek Aero Wohnwagen hatte ein Waschbär
gewütet. Überall Küchentücher-er hatte wohl, wie mein Opi damals die Angewohnheit, alles erstmal mit Küchentüchern zu reinigen. Bei mir reichen die ewig, denn ich bevorzuge noch immer meinen
Spüllappen. Die Waschräume waren noch schön leer, und draußen wartete ein kleiner Spatz, statt des winselnden Hundes. Wieder zurück, wanderte ich zum Bäcker-hier die Schritte voll zu bekommen,
klappt super...
Unser heutiges Ziel-der Farpener Stausee. Schwierig zu finden, und leider nicht zu umlaufen, also fuhren wir nach einem kurzen Stop weiter.
Ich fand unseren Lieblingsradiosender 80s80s -Mucke an: Zack, wieder jung...
Wir fuhren nach Kägsdorf-der Strand war herrlich leer. Im Naturschutzgebiet rasteten Kormorane und ich suchte natürlich Steine...Endlich fand ich einen versteinerten
Seeigel-zumindest glaubte ich fest daran, denn wenn es einer war, dann stark verwittert. Manchmal muss man etwas von beiden Seiten betrachten, um zu erkennen, was es ist...