Das Ziel Nicht Aus Den Augen Verlieren

"Das Münster in Bad Doberan gilt als das bedeutendste mittelalterliche Bauwerk in Mecklenburg-Vorpommern, das beste Beispiel für die Umsetzung mittelalterlichen Gestaltungswillens in Backstein und als ein Bauwerk von höchster technischer und gestalterischer Perfektion."
Wenn das mal kein Grund ist, es zu besuchen, aber vorher fuhren wir zum Haff. Es ging quer durch die Wiesen. Diesmal nahm ich Gräser und Samen der vielen schönen Wiesenblumen mit. Edda ging erstmal wieder baden. Man muß nicht mal was werfen, denn ihr macht das offensichtlich so viel Spaß, daß sie reinrennt und schwimmt...
Als wir weiter fuhren, musste ich das Navi nicht mal anmachen-Thorsten fand sich hier mittlerweile prima zurecht und kutschierte mich direkt zu noch mehr Lindenblüten...Leider hatten die Bäume nur Knospen, also fuhren wir weiter zum eigentlichen Ziel: dem Münster in Bad Doberan...
Ich bin ja nicht mehr gläubig, aber ich sehe mir diese Bauwerke zu gerne an, und das Münster ist wirklich wahnsinnig beeindruckend. Es wird gerade saniert, aber das, was man sehen konnte war Wahnsinn. Die Familie von Bülow hat ihr auch eine eigene Kapelle. Wem das nichts sagt-das ist die Familie von "Loriot".
Im Klostergarten probierte Thorsten erstmal den Fenchel, bevor er in der Ruine der Wollscheune neugierig aus dem Fenster sah. Ich dachte so:" Den kannste nicht für gut mitnehmen!"
An der Giebelseite brüteten Turmfalken, die ich eine Weile beobachtete. Was für ein schöner und friedlicher Ort.
Wir fuhren in die Fischkneipe, in der wir am Vortag reserviert hatten. Ich nahm das Schnitzel und Thorsten die Ostseeplatte+Fischsoljanka. Die Portionen schienen kleiner geworden zu sein, denn bei mir paßte noch ein Eis rein. Ich wurde überrascht, denn es war, wie früher-mehr Wasser, als Sahne und dazu gab es den kleinen Plastelöffel, auf denen immer Namen standen. Ich hatte "Lukas"-und früher tauschten wir sie immer, aber außer mir bestellte niemand weiter ein Eis. Ich war verzückt. Mit solchen Kleinigkeiten kriegt man mich...
Wieder zurück musste ich nun wirklich endlich an den Strand. Über mir flog eine Lachmöwe. Die sind so geil-man denkt wirklich immer, da lacht irgendwo so ein alter Sack...Das Meer tobte, so wie ich es mag, die Steine klackerten, wenn es sich zurückzog, und es roch und schmeckte herrlich salzig. Ich fand wieder ein paar schöne Steine, da kam Thorsten angelaufen. Ihm schien langweilig ohne mich zu sein, also hob er wieder wahllos irgendwelche Steine auf, gab sie mir mit bedeutungsvollem Blick, und erfand irgendwelche Geschichten zu dem jeweiligen Exemplar. Als wir an den Rosenbüschen vorbei kamen, fragte er,ob ich eine Tüte dabei habe-was für eine Frage...Für irgendwas müssen die Hundekotbeutel ja gut sein. Also pflückte er mir Rosenblüten und erklärte, daß er ab morgen einen roten Punkt auf der Stirn bräuchte, wie die indischen Teepflücker. Ich glaube, das ist auch etwas, was uns schon soviele Jahre zusammenhält...
Die Rosenblüten mussten allerdings erst wieder in Siebquarantäne, damit die kleinen schwarzen Käfer nicht im Tee landen...