Wir befanden uns auf dem Weg nach Heidelberg und kamen an Rentwertshausen vorbei. Dieser Wegweiser macht mich noch immer traurig, denn dorthin wollte unser Sohn
angeblich zu einem Kumpel, an dem Abend, als er beschlossen hatte zu gehen...Aber er ließ die Sonne wieder für uns scheinen. Das machte es erträglicher.
Der Weg führte vorbei an Bad Mergentheim, wo Onkel und Tante von mir früher wohnten, und wir erinnerten uns an die Besuche bei ihnen. Überall waren Weinberge, dann
kam das letzte vom Netz gegangene AKW. Abgesehen davon war das hier auch eine richtig schöne Ecke...
Wir hielten beim Bäcker, und ich bekam eine "Seele"-diese leckeren Stangen mit Salz und Kümmel, die ein bisschen so schmeckten, wie die Salzsemmeln bei unserem Bäcker
früher.
Das Hotel hatte Sauna, Innen-und Außenpool. Das war mir bei der Buchung nicht aufgefallen, denn meine Prioritäten waren: Nähe Hockenheimring, Haustier darf mit,
bezahlbar. Also freuten wir uns über diesen Bonus. Während Edda das Zimmer inspizierte, zog es mich wie magisch in den Außenpool. Nach einer halben Stunde schwimmen war endlich auch mein linker
Fuß mal abgeschwollen. Ein richtig schöner Miniurlaub. Am Vorabend hatten wir uns noch über alles Mögliche unterhalten, und herausgefunden, daß wir all das machen müssen, solange es noch geht.
Wir sprachen auch wieder über das größere Auto-klar wäre das ne tolle Sache, aber ich bin nicht bereit, wieder einen großen Kredit aufzunehmen, und zu verzichten. Ich musste mein ganzes Leben
lang rechnen, jetzt möchte ich mal entspannt Leben. Sicher nicht im Luxus, dafür bin ich nicht gemacht, aber dafür ohne die ständigen Überlegungen, ob das gerade geht...
Nachmittags spazierten wir mit der Maus durch die Felder, bevor die ca.100000 Menschen auf uns warteten...Die Organisation war perfekt. Straßen wurden zu
Einbahnstraßen und somit 2-spurig, und es gab riesige, kostenlose Parkplätze. Staus von allen Seiten gehören dazu, aber es ist schon eine logistische Meisterleistung, solche Events zu
planen.
Nach einem Fußweg von 6km näherten wir uns dem Motodrom.
Ein Dudelsackspieler bat um eine Karte, berittene Polizei überwachte die Mengen, und wir holten uns erstmal ne Bratwurst. Endlich drinnen gabs dann natürlich auch ein
Bier. Wir ergatterten einen Platz am Rand, denn im Gedränge in der Mitte hielt man es nicht aus. Die ersten Bierleichen wurden abtransportiert. Da wäre mir das Geld für die Karte echt zu schade,
aber jeder, wie er mag.
Die alten Männer legten los und gaben alles, nur die Leute von der Technik hätte ich gefeuert. Es war eine Freude, diesen Vollblutmusikern zuzuschauen. Auf dem
Rückweg waren vor den Häusern wieder kleine Stände mit Getränken.
Wir folgten, wie Hänsel und Gretel nicht den Brotkrümeln, sondern den am Wegrand drapierten leeren Flaschen. Ein schöner Abend ging mit einem Glas Rotwein in der
Wanne zu Ende.
Und wenn ich einen Pool habe, dann stehe ich auch gerne auf. Ein schöner Tagesbeginn. Schnell unter die Dusche, und dann das leckere Frühstück genießen. Ein kurzer
Abstecher nach Heidelberg bescherte uns traumhafte Blicke auf den Neckar und die wunderschöne Altstadt. Über die Burgenstraße begleitete uns der Fluß noch eine ganze Weile. Die Landschaft ähnelte
der von Rhein und Mosel. Bereits am Vormittag waren die Cafés gut besucht. Unser Miniurlaub war fast vorbei...