Es Geht Los...

Es geht los...
Geplant war die Tour schon vor Corona-jetzt sollte es endlich soweit sein.
Vor unserer Reise gab es noch jede Menge zu tun, u.a.Rasen mähen. Ich wünschte mir wieder 2 Ziegen, und bekam sofort einen Link...Eine schöne Ablenkung während meiner Putz-und Packattacken...Die Briefwahlunterlagen waren eingeworfen, und Edda hatte ein nagelneues Gesundheitszeugnis. Das Füchschen wurde eingewiesen und unseren Kindern wollten wir natürlich auch noch Tschüß sagen...Ich war ziemlich sicher, daß ich mal wieder irgendwas vergessen habe, aber ändern kann man das ja eh nicht...
Edda hatte ein paar Wochen zuvor das ADAC-Tourset gefressen, aber das hielt uns natürlich nicht von unserem Vorhaben ab.
Wir standen um 5 auf-für den Urlaub mache ich das gerne. Die 1.Teilstrecke führte ins 713km entfernte Maribor in Slowenien, direkt an den schönen Fluss Drau. In Höhe Nürnberg versuchte die Sonne rauszukommen, aber die vielen kreuz und quer fliegenden Ferienflugzeuge schienen das zu verhindern-Sarkasmus Ende!
Ein paar unbedingt sehenswerte Highlights hatte ich in unsere Route integriert, aber dieses Mal auch viel Platz für Überraschungen des Landes selbst gelassen.
An der 1.Tankstelle bekam ich gleich die Vignetten für Österreich und Slowenien-digital, so wie das jetzt üblich ist, aber es sparte uns einen erneuten Stop. Durch die herrliche Landschaft der Alpen ging es über die nächste Grenze. Das ist einer der wenigen Vorteile dieser ganzen Europanummer-keine Kontrollen, wie früher, aber die standen uns nach Bosnien noch bevor. Dieses miese Gefühl von früher ist dann ganz schnell wieder da...Die Berge lenkten ab. Immer, wenn ich ein Foto machen wollte, kam ein Tunnel. Das sind schon immer Wunderwerke der Technik...
Maribor ist eine wirklich große Stadt, aber der Stellplatz am Fluß war eine kleine Oase der Ruhe. Die Plätze in 1.Reihe waren natürlich schon besetzt, unter anderem durch holländische Querparker. Das Restaurant war geschlossen, aber eine Notversorgung haben wir ja immer dabei...Wir liefen am Fluß entlang. Ein Schwan schien ziemlich sauer auf Edda zu sein, aber sie interresierte das nicht, und ging erstmal schwimmen.
Es wurde immer voller, also fuhren wir weiter...
Wir fuhren Richtung Zagreb, stolperten aber erstmal an der Mautstation...In den paar Stunden 3 Ländergrenzen überschritten, da kann man schonmal durcheinander kommen.
Der Zeltplatz war an einem See, Nahe der kroatischen Hauptstadt, sehr voll und sehr teuer(45,-€ für die paar Stunden). Wir hofften einfach auf mehr Ruhe in den nächsten Tagen und machten das Beste daraus.
Wir besuchten die Pizzeria am See mit Loungemusik, einer digitalen Speisekarte und kühlem dunklen Bier. Das war es endlich-dieses Urlaubsgefühl.
Irgendwie verband ich auch nach über 30 Jahre Zagreb noch mit Krieg. Als unsere Kinder noch klein waren, besuchten wir Dalmatien. Da war der Krieg gerade zu Ende, aber überall zu sehen und zu spüren, vor allem in den Köpfen der Menschen. Wir fuhren durch Dörfer-Einschußlöcher in den Wänden, die Wäsche hing noch auf der Leine und mir war schlecht. Der Platzwart erzählte uns damals vom Krieg, natürlich erst, nachdem wir Schnaps mit ihm getrunken hatten. Es war interessant, aber auch unfassbar traurig. Heute ist hier alles friedlich, den Menschen geht es gut, und ich frage mich, warum wir Kriege weiterhin befeuern?
Ab morgen sind wir erstmal offline, aber ich melde mich wieder...