Maglic,Perucicaregenwald Und Tal Der Helden

Ich machte uns Abendessen, und wir genossen die Ruhe. Thorsten hatte hinter dem Haus eine Bar eingerichtet, um unsere Getränke zu kühlen, und ich freute mich über die Grillen. In der Ferne heulten Schakale. So ist das toll...
Am nächsten Morgen hing noch der Nebel zwischen den Bergwipfeln. Alles war so nass, als hätte es geregnet. Das erklärt auch, wie die Pflanzen hier oben trotzdem wachsen können.
Beim befahren des Nationalparks wurde Name, Autonummer...registriert. Dann hieß es 1Stunde Schotter bergauf. Wir fuhren nicht bis ganz nach oben, das wäre nochmal 1Stunde gewesen, und da wir keinen Jeep haben, kehrten wir um. Der Maglič ist knapp 2400m hoch und somit der höchste Berg des Landes. Er geht auf der Seite Montenegros weiter, wo er zum Durmitornationalpark gehört. Man findet mit etwas Glück Bären, Wölfe, Gämsen, Wildziegen, Moorhühner und Steinadler, außerdem jede Menge bunte Schmetterlinge und unzählige seltene Pflanzen. Hier oben herrschten angenehme 18 Grad, es gab zahlreiche Quellen, und wir sahen den mit 75m höchsten Wasserfall(Skakavac) des Landes. Die 9 Gletscherseen im Park heißen "Gorske oči"-Augen der Berge.
Weiter ging es zum Peručicaregenwald, dem letzten Urwald Europas, der ca. 20000 Jahre alt ist, und viele bis zu 300 Jahre alte Bäume beherbergt. Zum Glück ist er undurchdringlich...Die Sonne schien durch das Blätterdach, und ich fand erst einen Herzstein, dann ein Blatt in Herzform-direkt auf dem bewurzelten Klettersteig...
Mittags besuchten wir ein typisches Restaurant. Wir tranken natürlich Espresso und aßen leckere einheimische Gerichte. Es hatte außerdem WiFi. Normalerweise ist das ja nicht wichtig, aber so konnten wir ein Lebenszeichen senden.
Nachmittags besuchten wir das Tal der Helden. Eine Kuh auf der Straße sorgte dafür, daß Thorsten nicht wieder so raste. Das Denkmal erinnert an die Schlacht an der Sutjeska im 2.Weltkrieg, wo jugoslawische Partisanen die deutsche Wehrmacht zurückdrängten.
Dann ging es zurück ins Basiscamp, und Ruhe war angesagt, denn mein Fahrer hatte heute wirklich hart gekämpft.
Zum Dank cremte ich ihm den Rücken ein, leider mit Duschbad-das passiert, wenn 2 ohne Brille mit Tuben hantieren...Er schien es schnell vergessen zu haben, denn kurze Zeit später wurde ich mit Äpfeln und Pflaumen gefüttert.
Mit dem Fernrohr scannte ich den gegenüber stehenden Berg-ganz oben befand sich eine Schafherde.
Abends machten wir ein Schwätzchen mit der jungen Familie, dann genossen wir den Rest einfach nur...
An den Löschhubschrauber hatten wir uns mittlerweile gewöhnt. Beim abwaschen erzählte ich wieder mit dem jungen Mann aus München. Er hörte immer sehr aufmerksam zu. Das ist ja heute eher selten. Ich erfuhr, daß seine Frau in Banja Luka aufgewachsen ist, was erklärte, warum sie sich fließend mit unseren Gastgebern unterhalten konnte. Diese waren den ganzen Tag mit der Obsternte beschäftigt. Heute waren die Pflaumen dran, und wir fuhren Richtung Tara-Canyon...