Steinhuder Meer Und Töneböns Teiche

Abends warf Thorsten den Grill an. So einen tollen Platz hatte er für diese Tätigkeit noch nicht. Wenn das unser Boot wäre, würde ich darauf wohnen. Da hätte man jeden Tag Urlaub...
Ich schrieb eine ganze Zeit mit der besten Freundin meiner Mutti, bis wir beschlossen zu telefonieren. Das tat so gut. Wir schwelgten in Erinnerungen und erzählten über die Gegenwart, und unser Hallenser Dialekt schwang immer ein wenig mit...
Thorsten kletterte nochmal über die Gangway, also fragte ich nach-es gab auch einen Schalter...Das machte vieles leichter, obwohl es schon immer lustig aussah, und auch irgendwie in diese Kulisse passte...
Er meinte vorhin, in Rumänien hätte er sich sicherer gefühlt, und seltsamerweise hatte er Recht. Das Boot war toll, aber die Umgebung irgendwie schaurigschön. So ein Boot auf der Peene-das wäre ein Traum, denn so wäre die Ostsee vor der Haustür...
Morgens brannte auf dem großen Dampfer gegenüber Licht. Drinnen schien ein Mann zu malern...Das schöne alte Boot schien doch bewohnt zu sein, denn eine Tür stand offen. Wir frühstückten gemütlich, mein Vati klingelte kurz durch, dann planten wir den Tag.
Den verbrachten wir erstmal im Naturschutzgebiet Steinhuder Meer. Ein traumhaftes Fleckchen Erde mit unheimlich vielen Vögeln.
Der Nieselregen passte irgendwie,  denn wir hatten unsere Ruhe, und die Landschaft hatte sowas bizarr-schönes. Das grau-dazwischen das bunte Laub...-Manche würden überall was negatives sehen, aber ich achte eher auf das schöne, wie die Feder für die Rauhnachtsecke.
Wir fuhren weiter zum Sintelbuchenpark. Das war ein Schloßpark, leider mitten in der Stadt, also nix für uns...Das nächste Ziel hieß:Töneböns Teiche, und hier war es wieder menschenleer. Der Name tauchte überall in der Stadt auf, also sah ich nach, was es mit diesem Mann auf sich hatte:
Der am 28.07.1940 im Alter von 89 Jahren verstorbene Guts- und Ziegeleibesitzer Julius Tönebön (in Hameln auch als „ Graf Backstein“ bekannt) hat durch Testament vom 19.01.1940 sein gesamtes Vermögen in die Julius Tönebön Stiftung eingebracht.
Es war der Wunsch des Erblassers, dass die Stiftung Menschen im Alter zur Seite steht, ihnen Pflege und Hilfestellung bietet.
Wieder zurück gab es erstmal Kaffee...